Wir haben das Staunen verlernt!

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Neulich bekam ich eine ältere Damenarmbanduhr in die Hände.

Sie sieht erst einmal recht unscheinbar aus. Aber ich war neugierig und habe das Gehäuse geöffnet (bitte nicht nachmachen!). Da habe ich gesehen, dass das ursprüngliche Werk durch ein Quartzwerk ersetzt wurde. Und dieses Werk ist das kleinste, das ich jemals in den Fingern hatte.

Die Abmessungen sind:
Länge = 13mm, Breite = 9mm und Höhe = 2mm.
Es füllt also nicht einmal einen viertel Kubikzentimeter aus, und zwar brutto!

In diesem Raum sind folgende Bauteile untergebracht:
- Die Grundplatte zur Aufnahme aller anderen Teile,
- Die Batterie mit der Halterung und den Kontakten, Durchmesser = 3 mm, Höhe = 1mm,
- Die Spule für den Antrieb des Schrittmotors, Drahtdicke ca. 0,02mm,
- Der Rotor für den Schrittmotor, Durchmesser ca. 2mm, in Rubinen gelagert,
- 10 Zahnräder für die Untersetzung, den Antrieb der Zeiger und für die Zeigerstellung, 5 Rubine stehen für die Lagerung zur Verfügung,
- Die Welle und diverse Hebel für die Zeigerstellung,
- Eine Deckplatte für die Lagerhalterung der Zahnräder und des Rotors, mit Schrauben M0,2 befestigt,
- Die Elektronikplatine mit Chip für die Erzeugung des quartzgenauen Taktes und für die Ansteuerung der Spule,
- Der Quartz mit einer Schwingfrequenz von 32768, Länge ca. 3mm, Durchmesser ca. 1mm.

Mit dem Chip wird die Frequenz des Schwingquartzes aufrechterhalten und 16 mal , durch 2 geteilt, Das gibt den Sekundentakt, der dann verstärkt auf die winzige Spule geleitet wird. Damit die Uhr auch ganz genau geht, kann man mit einem winzigen Drehkondensator die Schwingfrequenz abgleichen.

Also ich kann nur staunen, wenn ich so etwas sehe. Jetzt aber schnell wieder zusammenbauen, meine Frau will die Uhr wiederhaben.

Autor:

Dieter Schlagheck aus Lünen

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