Was Sie tun können, um sich vor EHEC zu schützen
Um eine Ansteckung mit dem gefährlichen EHEC-Durchfall-Erreger zu vermeiden, rät die Deutsche Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) zu besonderer Vorsicht. In den vergangenen Wochen erlitten ungewöhnlich viele Menschen in Deutschland eine schwer verlaufende Infektion durch das enterohämorrhagische Escherichia coli-Bakterium. Die DGIM empfiehlt, Lebensmittel – insbesondere Obst und Gemüse – gründlich zu waschen, wenn möglich sogar zu kochen oder zu braten, da Keime anhaften könnten.
Ob Frauen tatsächlich empfänglicher für eine Ansteckung mit dem Darmbakterium sind als Männer, ist bisher nicht nachgewiesen. Menschen mit Blut im Stuhl rät die DGIM, unverzüglich einen Arzt aufzusuchen.
Die Folgen eines EHEC-Infekts sind Erbrechen, Magenkrämpfe und Durchfall. Derzeit tritt hierzulande gehäuft der besonders schwere Verlauf der Infektion auf: das hämolytisch-urämische Syndrom (HUS). Es geht mit Blutarmut und Nierenversagen einher und kann tödlich enden. Bei Säuglingen und Kleinkindern wirkt es sich mitunter besonders gravierend aus. Doch bei den akuten Fällen erkranken vor allem erwachsene Frauen. Die hohe Zahl schwerer Verläufe und das eher untypische Erkrankungsalter erhöhen die Brisanz der aktuellen Situation und machen die Suche nach der Quelle des Erregers besonders dringlich.
Denn bezüglich der Quelle der Ansteckung ist bislang nichts erwiesen: Hinweise darauf, dass sich EHEC-Patienten über Obst und Gemüse infizieren, sind nicht bestätigt. Dies sei lediglich anzunehmen, weil sich derzeit vorrangig Frauen anstecken, was mit der Reinigung von Lebensmitteln zusammenhängen könne. Verringern können Verbraucher das Risiko, indem sie Lebensmittel erhitzen. Diese müssen im Inneren zehn Minuten lang eine Temperatur von mindestens 70 Grad Celsius erreichen. Zudem sollten leicht verderblich Lebensmittel im Kühlschrank lagern.
Laut Robert-Koch-Institut meldete Norddeutschland die Mehrzahl der Fälle, inzwischen liegen auch noch unbestätigte Meldungen aus Süd- und Ostdeutschland vor. Bemerken Menschen Blut im Stuhl oder blutigen Durchfall, sollten sie dies unbedingt und ohne zu zögern ärztlich abklären lassen.
Darmbakterien der Gattung Eschericha coli verursachen häufig Durchfälle, wobei die enterohämorrhagischen Stämme besonders gefährlich sind. Denn sie können sich in der Darmwand festsetzen und erzeugen zudem Gifte, die Nerven und Blutzellen schädigen. Hauptquelle für Erreger sind Wiederkäuer wie Kühe oder Schafe. Sie tragen die Keime im Darm. Menschen nehmen die Bakterien in der Regel mit rohem Fleisch oder Rohmilch auf, was jedoch nicht die Ursache der aktuellen Fälle zu sein scheint.
Autor:Dr. Susanne Streich aus Lünen |
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