Was bedeutet EHEC? Und wie steckt man sich an?
Bei Enterohämorrhagische Escherichia coli handelt es sich um eine gefährliche, hoch infektiöse Sondergruppe physiologisch im Darm vorkommender Kolibakterien.
Wie kommt es zu der Infektion?
EHEC-Baktieren befinden sich im Kot landwirtschaftlicher Nutztiere (Rind, Schaf, Ziege,Schwein). Von diesen Tieren stammende Lebensmittel können bei der Gewinnung bzw.der nachfolgenden Verarbeitung mit EHEC verunreinigt werden und im Fall des Verzehrs von rohem bzw. unzureichend durchgegartem Fleisch oder von Rohmilch bzw. Rohmilch-Produkten zur Infektion des Menschen führen (Lebensmittelinfektion). Auch Infektionen durch direkte Tier-Mensch-Kontakte (z.B. nach Streicheln der Tiere) bzw. von Mensch zu Mensch durch Schmierinfektion (Handkontakt) sind möglich. Selten stellen durch Düngung verunreinigtes Gemüse / Salat oder verunreinigtes Trink- oder Badewasser Infektionsquellen dar.
Krankheitszeichen / Krankheitsverlauf
In der Mehrzahl werden keine oder nur milde Krankheitszeichen beobachtet (krampfartige Bauchschmerzen, wässriger Durchfall, Erbrechen). Ein schwerer Verlauf mit blutigem Durchfall tritt bei 10-20% der Erkrankten auf, die dann in 5-10% das sog. hämolytisch-urämische Syndrom (HUS) (eine [lebensbedrohliche] Beeinträchtigung der Nieren- und Blutgerinnungsfunktion) entwickeln können. Hiervon sind (vorwiegend Kinder im Vorschulalter betroffen. Das zeitliche Intervall bis zum Auftreten der Beschwerden (Inkubationszeit) beträgt 2-10, durchschnittlich 3-4 Tage. Erkrankte gelten, solange sie EHEC mit dem Stuhl ausscheiden (im Mittel 5-10 Tage; in Einzelfällen (insbes. Kinder) auch über 4 Wochen) als infektiös.
Vorbeugende Maßnahmen
Kinder beim Umgang mit den Tieren eng beaufsichtigen, um zu verhindern, dass sie nach Tierkontakt die Hände in den Mund nehmen bzw. Nahrungsmittel mit den Händen berühren
Gründliches Waschen der Hände mit Seife unter fließendem Wasser vor jeder Küchenarbeit, nach jedem Toilettenbesuch, vor dem Essen und nach entsprechendem Tierkontakt. In Gemeinschaftseinrichtungen (z.B. Kindergarten) personenbezogene Benutzung von Handtüchern, alternativ Einmalhandtücher. Lebensmittel tierischer Herkunft grundsätzlich nicht roh verzehren. Fleisch mit gesonderten Arbeitsgeräten und getrennt von anderen, unmittelbar zum Verzehr bestimmten Lebensmitteln zubereiten und gut durchgaren
Rohe Lebensmittel tierischer Herkunft umgehend im Kühlschrank lagern, Kühlkette erhalten. Direkt vom Erzeuger abgegebene Rohmilch grundsätzlich abgekochen. Auftau-Wasser tiefgefrorener Lebensmittel getrennt auffangen und am bestensofort in der Toilette entsorgen. Alle Flächen und Gegenstände (z.B. Besteck, Küchenmaschinen) die mit dem Auftau-Wasser in Berührung kommen, gründlich mit (fließendem) heißen Wasser reinigen, anschließend Hände waschen
Für Rückfragen stehen wir gerne zu Ihrer Verfügung: 0231/871696
Ihre Dr. Susanne Streich und das Team der Streich-Apotheken
Autor:Dr. Susanne Streich aus Lünen |
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