TÜV - Kein Problem! Das ganz, ganz feine Gefühl des Prüfingenieurs... Uwe H. Sültz - Lünen - Report
KEINE ANGST VOR DEM TÜV – In meinem heutigen Bericht beschreibe ich „das ganz, ganz feine Gefühl“ des Prüfingenieurs beim TÜV in Lünen Horstmar!
Der TÜV steht an! Für unsere Oldtimer bedeutet dies immer eine Bestätigung von guter Pflege und guter Wartung meines Vaters Heinz Sültz und mir! Zur Begutachtung stand im Jahr 2012 der PORSCHE 356 aus dem Jahr 1962. Der Oldtimer ist NICHT restauriert, lediglich aufwändig konserviert.
Der Prüfingenieur Riemenschneider scherzte: 50 kg mehr Leegewicht, da müssen wir wohl eine neue Zulassung beantragen!
Die Prüfung ging reibungslos von statten, kein Rost, kein Lenkspiel, Manschetten OK, kein ausgeschlagenes Lager usw. usw. …
Der PORSCHE hat übrigens eine interessante Reise hinter sich… von Deutschland ging es in die USA… dort kaufte ihn der PORSCHE Liebhaber Harry E. Demarco, mit dem ich Kontakt aufgenommen habe. Er schickte mir alle Unterlagen und Inspektionsrechnungen zu. Das Auto bewegte sich von New York, Dallas, Denver und wieder nach New York, von dort aus in meine Garage.
Nun zurück zur Prüfung: An der Hinterachse bemerkte Prüfingenieur Vogelgesang einen minimalen Ausschlagunterschied der rechten Bremse… nichts gravierendes, nichts, was die Prüfung beeinträchtigen könnte!
Alle möglichen Ursachen diskutierten wir… Luft in der Bremsleitung? Klebende Bremsbeläge? Eine der Druckfedern? Die Rückzugfeder? Der Radbremszylinder?
Während der Fahrt bemerkte ich nichts, da aber die Reise zum PORSCHE-Museum in Gmünd anstand, wollten wir die Angelegenheit überprüfen!
Die Bremsanlage war sehr sauber, es handelt sich um eine Simplex-Bremse, vorne ist eine Duplex-Bremse verbaut… also hinten ein Radbremszylinder, vorne zwei Zylinder. Es war kein Fehler festzustellen, ebenso befand sich keine Luft in der Anlage. Wir bauten den Radbremszylinder aus, hier bemerkten wir bei Betätigung ein Ruckeln, genau das war der Fehler. Ob es sich um Ermüdung oder ein Verkannten handelte? Keine Experimente bei der Bremsanlage! Ein neuer Radbremszylinder wurde eingebaut… der Fehler war beseitigt… dank des ganz, ganz feinen Gefühls des Prüfingenieurs!
(Für interessierte Schrauber und Oldtimerfans, die ihre Bremsanlage noch selbst enlüften: Originalauszug aus dem PORSCHE-Werkstattbuch... Zum Entlüften sind zwei Personen notwendig. Es wird immer an der entferntesten Stelle vom Hauptbremszylinder begonnen, in nachstehender Reihenfolge: RECHTES HINTERRAD, LINKES HINTERRAD, RECHTES VORDERRAD, oberer Radbremszylinder, unterer Radbremszylinder, LINKES VORDERRAD...
ENTLÜFTEN:
1.Fußbremse einstellen - 2. Staubkappe entfernen - 3. Entlüftungsschlauch über den Nippel des Ventils schieben - 4. Anderes Ende des Schlauches in ein Gefäß legen - 5. Entlüftungsventil mit Schraubenschlüssel 7 mm etwa eine Umdrehung lösen - 6. Bremsfußhebel mehrmals schnell niederdrücken und langsam zurücknehmen, bis keine Luftblasen auftreten - 7. Bremsfußhebel beim letzten Niedertreten in seiner tiefsten Stellung festhalten, bis das Entlüftungsventil geschlossen ist - 8. Staubkappe aufsetzen...)
Jetzt konnte die Fahrt über den Katschberg zum PORSCHE Museum gestartet werden:
Was Wikipedia über den Katschberg sagt… ein kleiner Auszug hier:
Der Katschberg oder die Katschberghöhe (1641 m ü. A.) verbindet das Katschtal in Kärnten mit dem Lungau im Salzburger Land.
Die Straße über die Katschberghöhe führt von der Gemeinde Rennweg am Katschberg über die Passhöhe nach Sankt Michael im Lungau. Auf der Passhöhe verläuft die Grenze zwischen den Bundesländern Kärnten und Salzburg. Sie bildet den Übergang von den Hohen Tauern (Ankogelgruppe) im Westen zu den Gurktaler Alpen (Nockberge) im Osten.
Neben der Katschbergstraße (B99), die heute mehr regionale Bedeutung hat, wird der Katschberg von der Tauernautobahn (A10) durch den Katschbergtunnel durchquert.
Gute Bremsen sind natürlich Voraussetzung für die Überquerung des Passes. Da der PORSCHE 356 einen luftgekühlten Motor besitzt, gibt es keinerlei Kühlprobleme!
In Gmünd angekommen, geht es rechts, links, rechts, schon sind wir am PORSCHE MUSEUM.
Kärnten war von 1944 bis 1950 die Wirkungsstätte von Prof. Dr. Ing. h. c. Ferdinand Porsche. Hier in Gmünd wurde das erste Auto mit dem Namen „PORSCHE“ gebaut – der legändere PORSCHE 356. 44 Coupes und 8 Cabrios entstanden von diesem ersten Typ im Werk in Gmünd. – Mit viel Idealismus und hohem persönlichen Einsatz errichtete der Gmünder Helmut Pfeifhofer 1982 das erste und private PORSCHE-Automuseum in Europa! In diesem Museum spannt sich der Bogen von den ersten Porsche-Konstruktionen über Austro-Daimler, Steyr und Volkswagen bis Porsche als Seriensieger auf allen Rennstrecken und Straßen der Welt.
Ein Archivraum mit Videofilm und Diaschau ergänzt mit vielen Informationen die sehenswerte Ausstellung technischer Raritäten von Porsche. Dem Wunsch Helmut Pfeifhofers, ein Condorgelbes Cabrio-Modell nach alter Herstellungsart (gedängelt) zu fertigen, kam ich gern nach!
Heute, am 19. September ist nun der Geburtstag von Ferry Porsche, er entwickelte also hier in Gmünd den PORSCHE 356 Nr.1 Roadster!
Die Fahrzeuge wurden hier gedängelt
PORSCHE - Ein kleiner Wikipedia- Auszug:
Ferry Porsche kam als einziger Sohn des Automobilkonstrukteurs Ferdinand Porsche zur Welt. Während seine Schwester Louise (1904–1999) den Wiener Anwalt Anton Piëch heiratete und in Österreich blieb, lebte Ferry überwiegend in Stuttgart. Er machte nach der Mittleren Reife 1928 ein einjähriges Praktikum bei Bosch und erhielt anschließend für ein Jahr privaten Unterricht über die Automobiltechnik. 1931 trat Ferry als Mitarbeiter in das von seinem Vater neu gegründete Konstruktionsbüro ein. 1932 wurde er zuständig für die Versuchsüberwachung und 1934 für die Versuchsfahrten des KdF-Wagens.
Dessen Entwicklung hatte der RDA (Reichsverband der Automobilindustrie) am 22. Juni 1934 beauftragt, Ferry Porsche war daran maßgebend beteiligt. 1940 wurde er stellvertretender Leiter des Büros. Aufgrund zunehmender Luftangriffe veranlasste Ferry Porsche 1944 die Verlagerung großer Teile des Konstruktionsbüros nach Gmünd in Kärnten, wo er nach kurzer Inhaftierung im Juli 1946 mit der Entwicklung des 356 Nr. 1 Roadster begann. Die Anregung dazu kam durch das Turiner Unternehmen Cisitalia, das die Porsche KG mit Entwicklungsaufträgen für einen kleinen Traktor, eine Wasserturbine und einen Grand-Prix-Rennwagen beauftragt hatte. Cisitalia stellte auch einen kleinen Sportwagen mit Fiat-Motor her.
Der Wagen wurde im Porsche-Werk Gmünd mit einfachen Mitteln unter Verwendung von Volkswagen-Teilen hergestellt. Die Form aller wichtigen Porsche-Fahrzeuge (runde Frontscheinwerfer auf konvex gewölbten Kotflügeln, abfallendes Heck, abgerundetes Heckfenster) – einschließlich der Formensprache des 911 – geht noch heute auf das Design des von Ferry persönlich entworfenen 356 Nr. 1 Roadster zurück. 1949 ging Ferry Porsche zurück nach Stuttgart und startete dort den Serienbau des Typ 356.
Ferry Porsches bedeutende Leistung besteht in der Weiterentwicklung des Ingenieurbüros seines Vaters zu einem Produktionsunternehmen. Die Firma Porsche baut bis heute Sportwagen von Weltruf, unter anderem seit 1963 die Modelle des Typs 911, deren Linien Ferrys Sohn Ferdinand Alexander zeichnete.
Meinen Dank an Ingenieur Vogelgesang, Prüfstelle Lünen Horstmar und Wikipedia!
http://de.wikipedia.org/wiki/Porsche#1937_bis_1972:_Dr._Ing._h.c._F._Porsche_KG
http://de.wikipedia.org/wiki/Katschberg
http://www.lokalkompass.de/luenen/ratgeber/reiselust-fahrt-zum-porsche-museum-ferry-porsche-hat-heute-geburtstag-uwe-h-sueltz-luenen-report-d211805.html
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Autor:Uwe H. Sültz aus Lünen |
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