Schwermetallbelastung in Lünen bleibt unverändert hoch

„In Lünen nichts Neues“, könnte man frei nach E.M. Remarque sagen, wenn man die aktuell veröffentlichen Werte zur Luftqualität 2013 betrachtet. Mit Bezug auf die Messergebnisse der letzten Jahre lässt sich folgendes Bild im Einzelnen zeichnen:

1.) Der Staubniederschlag liegt an allen Staubmesspunkten zwar mengenmäßig unter dem Grenzwert, aber er hat nicht abgenommen. Das verwundert nicht. Zwar mussten einige Betriebe im Bereich Stadthafen in den vergangenen Jahren erhebliche Emissionsminderungsmaßnahmen durchführen, Gleichzeitig ging jedoch in 2013 auch das Kohlekraftwerk in den Probebetrieb.
2.) An den Staubmesspunkten, an denen bereits in den Vorjahren hohe Schwermetallbelastungen aufgetreten sind, werden auch in 2013 hohe Werte festgestellt.
3.) Der Bleigehalt im Staubniederschlag zeigt eher eine steigende Tendenz und liegt – gemittelt über alle Staubmesspunkte in Lünen – knapp unter dem zulässigen Höchstwert; an einem Messpunkt wird der Grenzwert sogar um mehr als das Doppelte überschritten.
4.) Lediglich für Cadmium und Arsen sowie für Kupfer und Zink (für die keine Grenzwerte festgelegt sind) ist insgesamt eine leichte Verringerung zu konstatieren.
5.) Eisen, für das ebenfalls kein Grenzwert vorliegt, kennt seit Beginn der Messungen (ab 2005) nur einen Weg: Unaufhaltsam nach oben.
6.) Der Nickelgehalt im Staubniederschlag zeigt ebenfalls in¬gesamt eher eine steigende Tendenz und liegt an allen Staubmesspunkten z.T. erheblich über dem Grenzwert, an einem Staubmesspunkt gibt es eine Überschreitung um das Sechsfache.
Die Luftschadstoffbelastung in Lünen ist insgesamt immer noch auf einem zu hohen Niveau. Eine nachhaltige Besssrung durch weitere Umweltschutzmaßnahmen der bestehenden Betriebe ist nicht in Sicht. Unsere Forderung nach einem Luftreinhalteplan für Lünen hat vor dem Hintergrund der Messergebnisse 2013 an Aktualität nicht verloren. Mit Verwunderung müssen wir weiter zur Kenntnis nehmen, dass bis heute die Ergebnisse der Nahrungspflanzenuntersuchungen aus 2013 noch nicht veröffentlicht sind.

Thomas Matthée