Schilder im Wald geben wichtige Notfall-Infos
Spaziergänger sollten sich diese Zahlen gut merken - denn wer im Cappenberger Wald dringend Hilfe braucht, spart dank neuer Schilder im Ernstfall wertvolle Minuten bis zum Eintreffen der Retter. Die Initiatoren des Projekts suchen nun Spender für weitere Anfahrtspunkte.
Probleme mit dem Kreislauf beim Spaziergang oder ein Sturz beim Joggen - Szenarien dieser Art sind nah an der Realität, wie aber erklären der Verunglückte oder Zeugen bei einem Notruf ihren Standort? Schilder stehen aus diesem Grund seit einigen Tagen an drei Stellen, nämlich dem Zugang zum Cappenberger Wald knapp unterhalb der Waldschule am Brauereiknapp, an der Borker Straße in Höhe Kreutzkamp und einige Meter weiter Richtung Selm ebenfalls an der Borker Straße. Jedes Schild ist ein sogenannter „Anfahrtspunkt für Rettungsfahrzeuge“ und trägt eine individuelle Nummer, eine wichtige Information für die Retter. Die Codes hat die Rettungsleitstelle in Unna in ihren Computern hinterlegt und findet so in Sekunden den Standort des Anrufers. „Selm 3.18 ist etwa der Zugang im Bereich der Waldschule“, erklärt Thorsten Hoppe, der Löschzugführer auf Cappenberg.
Anfahrtspunkte ein Gewinn für alle Waldnutzer
Die Idee für das Schilder-System in den Wäldern hatte die Waldschule Cappenberg. „Die Waldschule ist jeden Tag mit vielen Menschen im Wald unterwegs und nach dem Umzug aufgrund des neuen Ruheforstes in ein anderes Waldgebiet haben wir festgestellt, dass die Wege hier nicht für Fahrzeuge geeignet sind“, erzählt Leiterin Martina Schmidt von Böselager. Die Verantwortlichen der Waldschule dachten deshalb über ein System für mehr Sicherheit nach und stießen dabei auf die Schilder. Martina Schmidt von Böselager fand mit ihrem Anliegen schnell Unterstützung beim Grafen von Kanitz und der Feuerwehr Selm. Situationen, die den Einsatz eines Rettungswagens oder der Feuerwehr nötig gemacht hätten, habe es bisher zwar zum Glück nicht gegeben, nun habe man aber für alle Fälle ein Sicherheitsnetz. Die Schilder seien nicht nur ein Gewinn für Waldschul-Besucher, sondern auch für alle anderen Menschen im Wald wie Spaziergänger oder Jogger. „Die Anfahrtspunkte für Rettungsfahrzeuge gibt es seit einiger Zeit schon in Schwerte und Unna, das Aussehen ist im ganzen Kreis Unna identisch“, erklärt Ulrich Peukmann. Der Kreisbrandmeister betont, dass sich das System bewährt habe, allerdings gibt es noch keine Statistik. Ohne Schilder müssen die Mitarbeiter der Kreisleitstelle den Standort eines Anrufers durchgezielte Fragen herausfinden, und im Härtefall suchen die alarmierten Retter vor Ort gar von zwei oder drei Seiten.
Organisatoren suchen Sponsoren für Schilder
Die Zahl der Anfahrtspunkte rund um Cappenberg soll auf jeden Fall weiter wachsen, nach Möglichkeit bis zu einem flächendeckenden System in den Wäldern im Umkreis, berichtet Löschzugführer Thorsten Hoppe. Die Verwaltung Graf von Kanitz sponserte die ersten drei Schilder, nun suchen die Initiatoren weitere Unterstützer für das Projekt. Firmen und Privatleute können eine „Patenschaft“ für ein Schild übernehmen, die Kosten liegen nach bisherigen Informationen pro Schild bei etwa sechzig bis siebzig Euro. Informationen gibt es bei der Verwaltung Graf von Kanitz oder der Feuerwehr in Cappenberg.
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