Mittwoch starte ich die Barfuß-Woche
Im Morgen-Ritual klafft ab morgen für sieben Tage eine Lücke: Nach Dusche und Kaffee, Hemd und Hose kommen sonst Socken und Schuhe. Von Mittwoch bis Mittwoch streiche ich die für einen Versuch aus meinem Tag. Eine Woche gibt es Freiheit für die Füße!
Vier Wochen ist es her, da begegnete mir in der Fußgängerzone in Lünen ein Mann. Männer begegnen mir in der Stadt ständig, werden Sie jetzt denken, also wo bitte ist die Nachricht? Der Mann, den ich traf, trug keine Schuhe! Hose und T-Shirt hatte er an, aber eben keine Schuhe - aus Überzeugung! Barfuß laufen kommt auch abseits der "Öko-Szene" immer mehr in Mode, hat vielleicht das Zeug zum echten Trend! Barfuß-Schuhe gibt es längst im Handel. Modelle mit hauchdünnen Sohlen für ein Gefühl wie fast ohne Schuhe. Und im Münsterland wartet nur eine knappe Stunde von Lünen entfernt am Stift Tilbeck bei Havixbeck sogar ein Barfuß-Weg auf kleine und große Entdecker - zweieinhalb Kilometer geht es ohne Schuhe über Waldboden und Autoreifen, Schotter und Sand, über Wiese und durch Wasserbecken. Warum ziehen Menschen die Schuhe aus, was steckt hinter der Entscheidung? Der Frage will ich auf den Grund gehen und bin gespannt auf die Erfahrungen in der Barfuß-Woche.
Podologin begleitet das Experiment
Schuhe will ich in diesen sieben Tagen nur in Situationen tragen, in denen es nicht zum vermeiden ist, zum Beispiel im Auto. In Deutschland gibt es zwar kein Gesetz, das "unten ohne" am Steuer verbietet und auch die Polizei schreibt Schuhlosen kein Knöllchen, aber am Steuer ist das Schuhe tragen eine Frage des gesunden Menschenverstandes. Ute Gössing begleitet mich durch das Experiment. Die Lünerin ist Podologin mit eigener Praxis am Marien-Hospital in Lünen, sie kennt sich aus mit gesunden Füßen. "Das Barfußlaufen ist für die Sinneserfahrung eine ideale Aktion. Die Reflexzonen in den Füßen werden durch die unterschiedlichen Untergründe angesprochen und die Koordinationsfähigkeit wird geschult, ideal ist es, wenn weiche und härtere Materialien sich abwechseln", erklärt die Expertin und hat einen Tipp für mich: "In der Stadt wird es sich eher auf die härteren Materialien beschränken, daher also möglichst ein bis zweimal am Tag im Stadtpark auf der Wiese laufen oder auf einem der Kinderspielplätze durch den Sandkasten." Ute Gössing ist sicher: Die größte Gefahr bei der Aktion besteht darin, das die Mitmenschen sich den Hals verrenken werden...
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