Hunde attackieren Pepe bei Gassi-Runde
Weihnachten endete für eine Familie aus Lünen mit einem Schock: Hunde attackierten ihrem Bericht nach den kleinen Havaneser-Mix Pepe bei der Gassi-Runde.
Jördis Mischke fällt es schwer, über das Erlebte zu sprechen, immer wieder kämpft sie mit den Tränen: "Die Bilder bleiben wohl für immer in meinem Kopf." Mischke startet am ersten Weihnachtstag mit ihren drei Kindern und dem Hund ihrer Mutter aus dem Geistviertel zu einer Gassi-Runde, der nahe Segelflugplatz ist das Ziel. "Ein Hundebesitzer warnte uns, kurz nachdem wir dort ankamen, vor einem Paar mit drei Hunden und wir drehten deshalb um, doch einer der Hunde, die zu diesem Zeitpunkt mehrere hundert Meter von ihren Besitzern entfernt waren, näherte sich uns kurze Zeit später schon mit Knurren und Zähnefletschen." Jördis Mischke nimmt ihren kleinen, fast zwei Jahre alten Sohn auf den Arm, hebt mit der anderen Hand Pepe hoch, stellt sich vor ihre sechs Jahre alte Tochter. Ihr Sohn ist zu diesem Zeitpunkt ein Stück weiter entfernt, "das war Glück".
"Hände, Jacke, Fell, alles war voller Blut"
Familienhund Pepe zappelt aber auf dem Arm, so dass Jördis Mischke ihn für einen Moment wieder auf den Boden setzen muss, "in diesem Moment stürmten zwei der Hunde auf uns zu, schleppten Pepe am Kopf über hundert Meter über die Wiese, verbissen sich dann nahe der Lippe in Schnauze und Po." Vom Gefühl her habe es eine halbe Ewigkeit gedauert, bis sie Pepe befreien konnte, "Hände, Jacke, Fell, alles war voller Blut." Mischke erleidet dabei selbst eine leichte Bisswunde an der linken Hand. Die Polizei kommt, nimmt die Personalien auf, dann fährt Jördis Mischke mit Pepe in eine Tierklinik. Der Hund muss operiert werden, die Ärzte nähen die Wunden im Gesicht und am Schwanz, diagnostizieren zudem einen Kreuzbandriss und den Verlust der Schneide- und Fangzähne. Einen Tag später darf Pepe wieder nach Hause und erholt sich nun mit vielen Streicheinheiten vom dem Schrecken.
Hundehalter informierte das Ordnungsamt
Rolf Merzer*, der bei Facebook von dem Vorfall las, erinnert die Geschichte an ein persönliches Erlebnis: "Im Februar dieses Jahres hatte ich am Segelflugplatz ebenfalls mit diesen Hundehaltern eine fast identische Situation. Die Hunde stürmten auf unseren Mini-Australien-Sheperd zu und bissen ihn im Brust-Bauch-Bereich." Merzer habe seinen Hund dann hoch über Kopf gehoben und brachte ihn so aus der Reichweite der anderen Hunde, "unser Hund wäre, so denke ich, sonst heute nicht mehr am Leben". Merzer berichtet, dass er im Anschluss an die Behandlung beim Tierarzt das Ordnungsamt der Stadt Lünen über den Vorfall informiert habe - was danach passierte, sei unklar, denn "ich hörte nie wieder vom Ordnungsamt." Die Stadt Lünen war am Montag für eine Stellungnahme nicht zu erreichen, denn das Rathaus ist, um einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie zu leisten, aktuell bis auf Notdienste im "Lockdown".
Leinen-Pflicht am Segelflugplatz
Die Polizei, bei der Jördis Mischke auch Anzeige wegen Körperverletzung erstattete, ermittelt, so ein Sprecher der Polizei Dortmund im Gespräch mit unserer Redaktion. Den Vorfall werde man zudem zum Anlass nehmen, um im Rahmen der Ordnungspartnerschaft mit der Stadt Lünen weitere Schritte zu besprechen, denn die beliebte Gassi-Runde an der Lippe befindet sich im Naturschutzgebiet und hier herrscht Leinen-Pflicht. Jördis Mischke hofft, dass sich der Mann bei ihr meldet, der sie vor den Hunden warnte, denn sie vermutet, dass auch er schon ähnliches erlebte - unter Umständen ist er deshalb ein wichtiger Zeuge. Wer Hinweise hat, meldet sich unter Telefon 02306 750 44 20 in der Redaktion des Lüner Anzeigers.
*Name geändert
Thema "Hund" im Lokalkompass:
> Hund ohne Leine verletzt Yorki Knödel
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