Gas macht "Winter-Grillen" zur Gefahr
Grillen im Sommer macht Spaß. Grillen im Winter in der Wohnung klingt im ersten Moment nur nach einer echt blöden Idee. Welche Gefahren - bis hin zum Tod - aber ein Grill in geschlossenen Räumen mit sich bringt, das wissen wenige Menschen.
Die Gefahr hat keinen Geruch, keine Farbe und keinen Geschmack. Kohlenmonoxid entsteht bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigem Material, also zum Beispiel beim Grillen mit Holzkohle. Im Freien kein Problem, denn hier gibt es genug frische Luft. In Räumen aber steigt die Konzentration von Kohlenmonoxid beim Grillen auf Holzkohle schnell auf gefährliche Werte. Einzelfälle? Ausnahmen? Nein. „Die Zahl der Fälle von Kohlenmonoxidvergiftungen im Innenraum im Zusammenhang mit Holzkohlegrillen steigt jährlich“, warnt Dr. Bernhard Jungnitz, der Amtsarzt im Kreis Unna. Das Gas gelangt über die Lunge ins Blut und blockiert hier durch eine viel höhere Bindung an den roten Blutfarbstoff den Sauerstoff. Bei einem Anteil von über einem Prozent Kohlenmonoxid in der Atemluft ist innerhalb von ein oder zwei Minuten der Tod durch Ersticken die Folge, schildert Jungnitz.
Kopfschmerzen, Schwindel, Koma
Die Vergiftungserscheinungen durch Kohlenmonoxid sind abhängig von der Menge des eingeatmeten Gases. Erste Symptome sind eventuell Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Erbrechen, Herzschlagbeschleunigung und eine hellrote oder blasse Hautverfärbung, im weiteren Verlauf kommt es zu in vielen Fällen zu Bewusstlosigkeit bis zum Koma. Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen oder Kollaps führen zu oberflächlicher Atmung, Übersäuerung des Blutes, Atemlähmung und schließlich zum Tod. Vergiftungen mit Kohlenmonoxid sind immer ein Notfall. Alternativen für Grill-Fans sind Elektrogrills. Ganz ohne Kohle und gefährliche Gase.
Thema "Kohlenmonoxid" im Lokalkompass:
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