Erster EHEC-Fall in Lünen: Frau auf der Isolierstation

Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz
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Lünen hat den ersten EHEC-Fall. Eine Frau ist an dem aggressiven Erreger erkrankt. Sie war Dienstag Abend ins St.-Marien-Hospital eingeliefert worden. Mittlerweile wurde sie nach Dortmund verlegt. Bei einer weiteren Patientin wurde der Erreger nachgewiesen, sie ist aber beschwerdefrei.

Forscher der Universität Münster haben jetzt den Darmkeim identifiziert, der die lebensgefährliche Ehec-Darmerkrankung auslöst: Er heißt HUSEC 41 und ist gegen zahlreiche Antibiotika resistent. Die Zahl der gemeldeten schweren Verlaufsformen der Infektion steigt weiter an. Inzwischen sind 214 HUS-Fälle bekannt. Das Hamburger Hygieneinstitut hat jetzt Gurken aus Spanien als Auslöser ausgemacht

"Bei dem Auftreten der für den EHEC-Keim typischen Krankheitssymptomen wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden", betont Amtsarzt Dr. Jungnitz von unserer Kreisgesundheitsbehörde in Unna.

Der Amtsarzt rät gleichzeitig zur Einhaltung allgemeiner Hygienemaßnahmen im Umgang mit Lebensmitteln. "Regelmäßiges Händewachen, gründliches Waschen von Salat und Gemüse sowie die Verwendung von sauberem Küchengerät sind ein einfacher Eigenschutz."

Im Kreis Unna wurden seit Anfang des Jahres 2011 bis jetzt insgesamt 7 bestätigte Erkrankungen (Vergleichszeitraum 2010: 4 Fälle) und drei Verdachtsfälle gemeldet. Eine Person aus Unna leidet an dem hämolytisch urämischen Syndrom (HUS), einer schweren Komplikation der Infektion.

"Auf dem Feld stehender Salat oder Erdbeeren werden nicht mit Gülle gedüngt", mischt sich Reinhard Döring, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes in die aktuelle Diskussion um den EHEC-Keim ein.

Döring möchte die aktuellen Darmerkrankungen nicht verharmlosen, warnt aber auch vor Panik: "Halten Sie all die Hygieneregeln, die man immer beachten sollte, sowohl in der Küche als auch in der persönlichen Hygiene, ein. Wir Landwirte halten genauestes alle Bestimmungen zur Lebensmittelsicherheit ein. Das befreit die Verbraucher aber nicht von einem sorgsamen Umgang mit den Produkten."

"Die schlechteste Empfehlung ist, derzeit auf Obst und Gemüse zu verzichten", sagt Reinhard Döring. Damit würde man der Gesundheit sicherlich keinen Dienst erweisen."

Fragen rund um die Darmerkrankung beantwortet das Robert-Koch-Institut auf seinen Internetseiten www.rki.de.

Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz
Gurken aus Spanien sollen Überträger sein.
Autor:

Doro Backmann-Kaub aus Lünen

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