Doros Garten-Journal (6): Das Blütenwunder
Haben Sie es auch bemerkt: Rhododendron blüht in diesem Jahr besonders prächtig. Der Winter war lang, der Frühling kühl und verregnet. Alle stöhnten, nur der Rhododendron freute sich. Er liebt dieses Wetter. Und bildete wahre Blütenberge in Weiß, Rot und allen Lilatönen.
Rhododendron stammt eigentlich aus dem Hochgebirge, aus den feuchtkühlen Bergwäldern des Himalaja. Er kommt vor in China, Japan, den USA, aber auch in den Alpen. Im 18. und 19. Jahrhundert brachten Botaniker und Pflanzensammler Rhododendron in unsere Gärten. Und waren begeistert.
Besonders gut gedeiht der Blütenstrauch im regenreichen England und bei uns in Norddeutschland. Rund um Oldenburg findet man die wichtigsten deutschen Züchter.
Rhododendron ist nicht nur zur Blütezeit im Mai/Juni eine Gartenzierde. Der immergrüne „Rosenbaum“ (das heißt Rhododendron) setzt ganzjährig Akzente im Garten. Und ist vielseitig nutzbar. Zum Beispiel als mit den Jahren immer höher und dichter werdende Abschirmung zum Nachbargrundstück. Drei bis fünf Meter mächtige Prachtexemplare sind keine Seltenheit. Das sind dann die großblumigen Rhododendron-Hybriden.
Kleiner und kompakter wächst zum Beispiel Rhododendron yakushimanum. Diese Art ist ideal für kleine Gärten, sie gedeiht auch in Kübeln oder im Balkon-Trog und verträgt mehr Sonne.
Zusammen mit Farnen, Gräsern und Stauden lassen sich wunderschöne Rhododendron-Beete oder sogar japanische Gärten anlegen. Funkien, Fächerahorn, Teppich-Hartriegel und Zwiebelblumen wie das Hasenglöckchen sind gute Begleiter. Und natürlich dürfen Japanische Azaleen nicht fehlen, die sich mit ihren Farben optimal in eine Rhododendron-Anpflanzung einfügen. Auch Fächerahorn passt gut. Gelb- und Orangetöne sind nicht so optimal.
Wer Rhododendron in ihrer schönsten Form erleben will, sollte jetzt in den Dortmunder Rombergpark gehen. Dort wachsen sie seit Jahrzehnten, die Büsche sind entsprechend riesig und bilden beeindruckende Ensembles mit anderen Pflanzen.
Wenn Sie nun Lust auf Blütenträume bekommen haben: Rhododendron kann man jetzt noch pflanzen. Wichtig ist der Boden. Denn Rhododendron mag es sauer und nicht kalthaltig. Mit Torf und Rhodohum lässt sich die Erde verbessern. Die kleineren Arten sind da auch nicht so empfindlich. Sie lassen sich auch in den Kübel pflanzen. Regelmäßig gießen, ab und zu düngen und die verwelkten Blütenstände ausbrechen. Viel mehr muss der Rhododendron-Fan nicht beachten.
Immer mehr Menschen suchen und finden heute ihr Glück im Grünen. Im Garten. Tomaten aussäen und entzückt beobachten, wie die Pflänzchen wachsen und die Früchte erröten. Schnuppern, ob der Lavendel im eigenen Beet so gut riecht wie er aussieht. Erdbeeren sogar im Balkonkasten anbauen. Und lange in der Sonne sitzen und darüber nachdenken, welche Farben und Formen im Staudenbeet optimal harmonieren würden. Das tut gut, das entspannt.
Junge Leute interessieren sich wieder für einen Kleingarten. Oder werden zu Garten-Guerillas, die einfach irgendwo in der Stadt gärtnern. Landlust boomt. Gerade in unserer digitalen Zeit erblüht die Freude am Pflanzen und Ernten.
In „Doros Garten-Journal“ nehme ich verschiedene Aspekte der grünen Lust unter die Lupe. Und freue mich, wenn viele mitmachen, ihre Meinung dazu sagen, Gartentipps geben.
Autor:Doro Backmann-Kaub aus Lünen |
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