Abschluss des fleischlosen Monats: Interview mit einem Veggie
„Kinder, wie die Zeit vergeht!“ Nur noch einen Tag gibt es im Projekt des „fleischlosen Monats“.
Und den Tag schaffe ich locker! Ist doch meine vegetarische Zeit „fast“ problemlos vergangen. Weshalb ich jetzt die Zeit nutze, ein Fazit zu ziehen: Am Ende eines solchen Projekts stellen sich viele Fragen. Eine will ich hier beantworten: Wie geht es weiter? „Ich werde Flexitarier!“ Das ist jemand, der Fleisch isst, aber flexibel vegetarische Tage einbaut. Ohne strenge Regeln. Zwar ist meine Überzeugung, Tiere nicht zu essen, enorm gewachsen. Aber nicht so felsenfest, um nicht kleine, leckere Ausnahmen zu machen.
Ob Muttis Rouladen oder Gyros vom Griechen: Fleisch will ich mir nur „auswärts“ gönnen. Um es in Prozenten auszudrücken, ich will mich zu rund 90 Prozent weiter vegetarisch ernähren. Zum Vergleich: Vor dem Projekt hatte ich vielleicht mal zwei vegetarische Tage im Monat.
Ich kann jeden nur ermutigen, diesen Veggie-Versuch für sich zu starten. Selbst, wenn Sie es nicht durchhalten sollten, auch diese Erkenntnis ist ein Gewinn.
INTERVIEW MIT EINEM VEGGIE
Eine der ersten Fragen beim Veggie-Projekt war folgende: „Hast Du was abgenommen?“
Die Antwort:
Ich habe immer so viel gegessen, wie ich Lust hatte. Das Ergebnis: ich habe rund 2,5 Kilo abgenommen.
Wann fehlte Dir Fleisch?
Eigentlich gar nicht. Schwer war es, wenn ich woanders gegessen habe und Freunde etwas wie Gyros, Schnitzel oder leckeren Nackenbraten auf ihrem Teller hatten. Da war die Versuchung groß.
Wie war das Essen im vegetarischen Oktober?
Für mich war es eine kleine kulinarische Entdeckungsreise. Mein klarer Vorteil: Ich mag viele Sachen, bin aufgeschlossen neuen Gerichten gegenüber und ich koche gerne. Mit dieser Kombination kann man leicht den vegetarischen Einstieg über Internet oder Kochbücher finden. Genervt hat allerdings die Suche nach den „versteckten Tieren“ und tierischen Bestandteilen.
Warum willst Du noch Fleisch essen?
Fleisch schmeckt mir seit 36 Jahren. So schnell kann ich es in absoluter Komplettheit nicht ablegen. Ich kann es mir (noch) nicht für Weihnachten, Grillsaison etc vorstellen.
Dein Fazit?
Dass ich auf Fleisch verzichten kann und mich als Vegetarier wirklich wohl gefühlt habe. Das Feedback war zu 99 Prozent sehr positiv. Es ist nun wichtig für mich, den eigenen Weg zu finden und keinen extremen Verzicht zu empfinden. Vielleicht bin ich irgendwann mal kompletter Vegetarier.
Hast Du Angst wieder komplett „rückfällig“ zu werden? Nein, ich glaube nicht, dass es einen JoJo-Effekt, wie bei einer Diät geben wird.
Möchten Sie mir auch eine Frage zum Veggie-Versuch stellen? Dann schreiben Sie mir per Post an Lüner Anzeiger, Marktstraße 2a, 44532 Lünen oder E-Mail an die Adresse redaktion@lueneranzeiger.de.
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Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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