Zur Diskussion um die Zaunanlage am Seepark Lünen:

„Wer absperrt, sperrt auch aus!“

In der letzten Erörterungskonferenz des Ausschusses Sicherheit und Ordnung erfolgte eine mündlich vorgetragene Ankündigung einer erneut geplanten „Sperrmaßnahme“ entlang des Strandes am Seepark in Lünen-Horstmar. Wir möchten dem für diese Entscheidung zuständigen Stab für außergewöhnliche Ereignisse keineswegs unterstellen, dass diese Überlegungen leichtfertig erfolgt sind. Dennoch sind wir nicht davon überzeugt, dass allein die Wiederholung der ad hoc Maßnahme aus dem vergangenen Jahr konzeptionell die richtige Antwort darstellt. Die im Ausschuss vorgetragene Motivlage, dass wir in Lünen mit der Badegelegenheit im Horstmarer See eine Möglichkeit mit regionaler Anziehungskraft hätten, der man durch geeignete Maßnahmen begegnen müsse ist aus unserer Sicht nicht schlüssig hergeleitet. Die Verwaltung beschreibt, dass überwiegend Familien, Kleingruppen, sowie Paare und Einzelpersonen zusammen das Badeerlebnis am See nutzen. Sie kommt folgerichtig zum Ergebnis, dass bei dieser Personengruppe jedoch keine Auffälligkeiten festzustellen waren. Der damalige Erste Beigeordnete Uwe Quitter beschrieb die Besucher des Seeparks als überwiegend verantwortungsbewusst. Der angekündigte Aufbau einer „Absperranlage“ erzeugt nach unserer festen Überzeugung eine Wirkung, mit der verantwortungsbewusst beschriebene Zielgruppen ausgesperrt werden, oder sich ausgesperrt fühlen. Dies verstärkt die psychologischen Belastungen insbesondere von Lüner Familien, die neben der Koordination von Kita-Betreuung und dem Hin- und Her von Schulschließungen u.a. auch den Seepark frequentieren. Die SPD-Fraktion wendet sich gegen die Errichtung des Zauns als generalpräventive Maßnahme, ist sich aber durchaus bewusst, dass einschränkende Regeln auch für das Verhalten im und am Seepark gelten müssen. 25 Jahre nach der Eröffnung der LaGaLü und unmittelbar nach der Fertigstellung der erweiterten Kioskanlage durch engagierte Pächter, erwarten wir eine differenzierte Konzeption zu der auch der Einsatz von Personal zur Kontrolle der Corona Vorgaben gehören muss, erklärte die SPD-Fraktion in Lünen am Montagabend nach ihrer Fraktionssitzung. Wir sprechen uns für konzeptionelle Lösungen aus, wer absperrt – sperrt auch aus.