„Uns geht es wirklich sehr gut!“ – HBS macht Projekt gegen Kinderarbeit

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Die Klasse 8a der Heinrich-Bußmann-Schule hat sich gemeinsam mit ihrem Klassenlehrer Christoph Böing in einem Projekt über „Kinderrechte“ vor allem mit dem Thema Kinderarbeit auseinandergesetzt. In kleinen Gruppen recherchierten sie, welche Arbeiten Kinder auf der ganzen Welt unter zum Teil menschenunwürdigen Bedingungen leisten müssen. Im Bergbau, auf Schokoladen- und Tabakplantagen, als Haushaltshilfe oder auch als Kindersoldaten – Kinder werden in vielen Bereichen als billige Arbeitskräfte benutzt und können sich leider selten dagegen wehren. Die BuS-Klasse (Beruf und Schule) von Thorsten Theimann erforschte in einem ähnlichen Projekt die Ursachen für Kinderarbeit und erkannte neben dem oft schlechten Rechtssystem vieler Länder auch die Tatsache, dass viele Familien einfach zu wenig Geld zur Verfügung haben und die Kinder deshalb arbeiten gehen müssen, um die Familie mit zu ernähren.
Die Probleme um „Kinderrechte“ und „Kinderarbeit“ werden auch von großen Organisationen wie Unicef immer wieder thematisiert und beschäftigen auch die deutschen und internationalen Politiker. Am Mittwoch, den 21.01.2014, besuchte deshalb Bundestagsabgeordneter Michael Thews die beiden Klassen der Bussmannschule, um mit ihnen einerseits ihre Projektergebnisse zu besprechen und auch gemeinsam zu überlegen, wie man gegen die Zustände der Kinder vorgehen könnte. Mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen widmete sich Michael Thews jeder einzelnen Gruppe, sprach mit den Kindern über ihre Recherchen aus dem Projekt und fragte, was sie selbst von alledem hielten. Außerdem machte er die Schülerinnen und Schüler darauf aufmerksam, dass auch in der Textilindustrie viele Kinder hart arbeiten müssten und das hier oft noch dazu käme, dass die Kleidung mit gesundheitsschädlichen Stoffen behandelt würden, was sogar für Erwachsene zu Krankheiten führen könne. Für diese schwere und schädliche Arbeit bekäme man dann auch noch sehr wenig Geld. Besonders schockiert waren die Schülerinnen und Schüler, als Herr Thews davon berichtete, dass in der Politik versucht wurde, eine Vereinbarung mit den Textilfirmen zu treffen, keine Kinder mehr in den Fabriken arbeiten zu lassen, womit die Textilfirmen aber nicht einverstanden waren. „Man sollte deswegen beim Einkaufen auf Fair-Trade-Symbole achten“, schlägt Jennifer vor. Michael Thews macht die Kinder außerdem noch auf das Thema „Zwangsheirat“ aufmerksam: Neben der Kinderarbeit sei auch dies in vielen Ländern ein Problem. Jan fügt hinzu, dass auch noch nicht überall die Frauen gleiche Rechte haben und oft nicht mal wählen dürfen. Zwischen Bundestagsabgeordneten und den Schülern entwickelte sich nach und nach eine umfassende Diskussion, aus denen die Kinder die sehr wichtige Erkenntnis ziehen, wie gut sie es doch eigentlich haben und dass sie sich vielleicht weniger darüber beschweren sollten, wenn sie mal zu Hause die Spülmaschine ausräumen oder Staubsaugen müssen. Auch wollen sie sich nicht mehr so oft über die Schule und die Hausaufgaben ärgern, weil manche Kinder arbeiten müssen, anstatt zur Schule zu gehen und etwas lernen zu können. Die Klassensprecherin Celina stellt Michael Thews sogar die Frage, wie man „im kleinen Rahmen“ etwas für mehr Kinderrechte unternehmen könne. Der Bundestagsabgeordnete schlägt eine Aktion im Rahmen eines Schulfestes vor und weist darauf hin, dass man nie denken sollte, man könne ohnehin nichts bewirken. Jeder, der sich engagieren möchte, sei wichtig und könne auch etwas verändern.

Autor:

Katharina Kleber aus Lünen

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