Taschendiebe greifen auch in Lünen zu
Langfinger mögen Menschenansammlungen und unübersichtliche Situationen. Dann schlagen sie zu: In Lünen wurden im letzten Jahr 142 Fälle von Taschendiebstählen registriert, in Dortmund 4.653. Das geht aus einer ersten Bilanz der Polizei hervor, nachdem im September die Ermittlungskommission „Tasche“ gebildet worden war.
Polizeipräsident Gregor Lange: „Unser Ziel war es, die Aufklärungsquote zu steigern und den Druck auf kriminelle Banden zu erhöhen. Dies ist uns gelungen.“ Obwohl die Zahlen von 2013 auf 2014 laut Polizeiangaben um ca. 20 Prozent auf 4.795 Fälle gestiegen seien (Dortmund und Lünen zusammen), hätte die Aufklärungsquote um 7,11 Prozent und damit rund 57 Prozent gesteigert werden können. Damit haben sie die Zahl der Festnahmen fast verdoppelt.
Insgesamt wurden 379 Tatverdächtige ermittelt. Die Ermittlungskommision, bestehend aus acht Beamten, konnten mehrere Kleinserein örtlicher Täter aufklären. Unter anderem kamen die Ermittlerinnen und Ermittler einer Tätergruppierung auf die Spur, die für rund 40 Taten in mehreren Städten verantwortlich gemacht wird. Einem weiteren Täter wurden fast 20 ordnen die zugeordnet.
46 Prozent davon waren jünger als 21 Jahre. Die Taschendiebe hatten es besonders auf Handys (35 Prozent der gestohlenen Gegenstände), Zahlkarten und Bargeld abgesehen. Bei der Vorgehensweise überwiegt laut Polizei das "Antanzen". Die Täter suchen den Körperkontakt mit ihren Opfern, umarmen sie, scheinen mit ihnen tanzen zu wollen. So abgelenkt, merken diese meist gar nicht, dass sie bestohlen werden.
Ausruhen wollen sich Kriminalhauptkommissar Klaus Thimm, der Leiter der Ermittlungskommision "Tasche", und sein Team auf den ersten Erfolgen nicht. "Im Gegenteil", sagt er. "Sie sind für uns ein Ansporn, den Druck auf die Täter hier noch weiter zu erhöhen."
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
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