SV Lünen ist stinksauer auf Stadt Lünen - Keine Wasserfreizeit am Kanal
Wütend und enttäuscht ist man beim SV Lünen. Der Grund: Nach über zwei Jahren Planung und Zusammenarbeit beim Projekt „Wasserfreizeit am Kanal“ stellte die Stadt nun Politik und Verein ein verändertes Projekt vor: „P2+“
In dieser Vorlage „P2+“ ist der SV Lünen, der seit Beginn in die Planung mit eingebunden war und die „Wasserfreizeit am Kanal“ inklusive Freibad betreiben sollte, wie der erste Vorsitzende des SV Lünen Franz-Josef Richter erläuterte, nicht mehr Betreiber, sondern als „+“ nur potentieller Partner, der keine Zuschüsse zum Betreiben erhält, sondern sich als selbst wirtschaftender Partner trägt.
Soll heißen, der SV Lünen könnte sein selbst finanziertes, vereinseigenes Bad, (Richter: „Zu 90 Prozent von der Öffentlichkeit genutzt“) nebenan bauen.
Richter: „Zum alten Projekt gab es eine Wirtschaftsprüfung und ein Gutachten eines Bausachverständigen. Das sendete uns die Stadt fünf Wochen nach Erstellung zu. Da hieß es, die Kernaussagen seien plausibel. Was in Detailfragen nicht passte, wurde seitens der Stadt nicht mit uns diskutiert. Dass sie uns plötzlich ein anderes Projekt vorstellen, ohne den SVL, zeigt, dass sie schon länger an einer Alternative gearbeitet haben, ohne unser Wissen. Wir fühlen uns verarscht, weil wir als Bad-Experten nicht mit eingebunden wurden. Das Projekt P2+ funktioniert badtechnisch nicht!“
Diese „Kehrtwende auf der Zielgeraden“ verwundert den SVL auch in Hinblick auf die Baugrundrechte:
„Wir haben bis 2020 dort das Pachtrecht und die Stadt plant da etwas, ohne uns mit einzubinden. Etwas, das aus Badexpertensicht nicht funktioniert, da spielen wir nicht mit. Wir sind zwar immer gesprächsbereit, aber nicht mit diesem Verwaltungsvorstand. Da ist keine Basis für vertrauensvolle Zusammenarbeit vorhanden“, so Richter.
Bei der „Wasserfreizeit am Kanal“ sollte zusammen mit Stadt und KSC Lünen ein Naherholungszentrum mit Multifunktionsgebäude, Kiosk und Bootslager sowie Holzterrasse am Kanal entstehen. Das neue Becken hätte der SV Lünen bezahlt. 2,4 Mio Euro für das Projekt, kämen zu 80 Prozent vom Land und zu 20 Prozent von der Stadt Lünen.
Der Erste Beigeordnete Horst Müller-Baß: „Es gab beim Projekt den mittlerweile zehnten Vertragsentwurf, da zeigt es sich, wie komplex es ist. Wir sahen das Projekt langsam auf die schiefe Ebene rutschen. Wie kann man es regulieren und rechtlich einfacher gestalten? Das hat der Verwaltungsvorstand erst intern getan. Auch mit der Politik haben wir uns intern ausgetauscht. P2+ ist übrigens auch förderfähig.“
Die CDU-Fraktion teilte bereits mit, dass sie der Vorlage „P2+“ im Rat nicht zustimmen werde.
Mehr zum Thema:
Artikel zum Projekt "Wasserfreizeit am Kanal" von Februar 2014
Autor:Holger Schmälzger aus Dortmund-Süd |
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