Stadt fährt "Doppelstrategie" zur Forensik
Akten-Kopien zur Forensik holte die Stadtverwaltung vor drei Wochen aus Düsseldorf ab, Freitag gab es im Rathaus eine erste Zwischenbilanz. Thema war auch der Planungsbeirat.
Rüdiger vom Hofe ist einer von vielen Mitarbeitern, die sich im Rathaus zurzeit mit dem Thema Forensik befassen. „Aufgrund der Akten, die uns zur Verfügung gestellt worden sind, konnten wir nicht nachvollziehen, warum sich die Landesregierung für Lünen entschieden hat“, so der Leiter der Rechtsabteilung der Stadt Lünen. Während im Rathaus die Prüfungen der Akten läuft, gibt es zeitgleich erste Vorbereitungen für den Planungsbeirat, der den Bau der forensischen Klinik begleiten soll. Dass die Stadt sich am Planungsbeirat beteiligt, sei Teil der Doppelstrategie und bedeute nicht, dass man die Sache akzeptiere, erklärte Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick am Dienstag. „Wir versuchen alles, um den Standort Viktoria zu verhindern. Wir wollen trotzdem am Planungsbeirat teilnehmen, um den Informationsfluss zu sichern und den größtmöglichen Einfluss zu nehmen.“
Stodollick weist Kritik der Bürgerinitiative zurück
Dreizehn Namen stehen bereits auf einer Liste für den Planungsbeirat, die vom Rat beschlossen werden muss. Darunter Vertreter aller Ratsfraktionen, der umliegenden Siedlergemeinschaften oder der Viktoriaschule. Für die Stadtverwaltung ist der Beigeordnete Matthias Buckesfeld dabei, die Bürgerinitiative „Lünen ohne Forensik“ wird demnach von Hans Laarmann vertreten. Die Bürgerinitiative hatte in einem Schreiben am Mittwoch massive Kritik am Informationsaustausch mit der Verwaltung geübt. Stodollick reagierte auf die Kritik der Bürgerinitiative, den Vorwurf der „Nicht-Information“ lässt der Bürgermeister nicht gelten. „Ich habe zum Beispiel die außerordentliche Jahreshauptversammlung der Bürgerinitiative besucht. und dort eine Rede gehalten. Wir stehen in Mail-Kontakt.“ Die Stadt wolle und könne aber nicht jede „Wasserstandsmeldung“ diskutieren. Uwe Quitter, der als Kämmerer ebenfalls zum Verwaltungsvorstand gehört, mahnte - auch mit Blick auf die Kritik der Christdemokraten – zur Sachlichkeit. Die Forensik sei kein Thema, mit dem man Wahlkampf machen könne.
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