SPD-Fraktion kritisiert Bundespolitik
Umweltwerkstatt in Gahmen leistet enorm viel
Die SPD-Fraktion besuchte die Umweltwerkstatt in Gahmen und informierte sich über das neue Produktionsschul-Bistro und die arbeitsmarktpolitische Lage.
„Die Notwendigkeit einer derartigen Einrichtung wird deutlich, wenn man sich die Arbeits- und Beschäftigungsentwicklung im Kreis ansieht“, unterstrich Fraktionschef Rolf Möller. So ist in der Zeit von 2000 bis 2012 die Zahl der geringfügig Beschäftigten um 75 Prozent und die in Zeitarbeit Beschäftigten um fast 800 Prozent gestiegen.
Besonders betroffen sind nicht nur die Gruppe der jungen Menschen, sondern auch die der über 55-Jährigen und der Migranten.
Dramatisch - auch im Hinblick auf spätere Berufschancen - ist die Situation junger Menschen unter 25 Jahren. Konkret kommen auf eine Stelle zwei Bewerber. „Welche Chancen haben in diesem Umfeld Menschen mit geringerer Qualifikation, mit persönlichen Handicaps und Migrationshintergrund“, sorgt sich SPD-Parteichef und Bundestagskandidat Michael Thews. Herbert Dörmann macht deutlich, dass die Arbeitslosigkeit gerade bei den 25 – 29 Jährigen wieder steigt. Die, die vorher „versorgt“ waren und dann auf dem regulären Arbeitsmarkt nicht unterkommen.
Vor diesem Hintergrund verurteilen die Sozialdemokraten die neue Kürzungsrunde der schwarz-gelben Bundesregierung auf das Schärfste. Die katastrophalen Folgen dieser Kürzungen sind, dass die Erwerbslosen oder nicht ausreichend Erwerbenden dauerhaft von Zugängen auf dem Arbeitsmarkt abgekoppelt werden und damit zur Dauererwerbslosigkeit oder Tätigkeiten im Niedriglohn verdammt werden. „Das macht uns große Sorgen“, so Brigitte Cziehso, Vorsitzende der SPD- Kreistagsfraktion. Sie verwies auf 7500 Menschen im Kreis, die als sogenannte „Aufstocker“ nicht von ihrer Arbeit leben können.
Weniger Angebote für Arbeitslose und eine ständige Verkürzung der Eingliederungslauf-zeiten, obwohl 55 Prozent aller in NRW arbeitslos Gemeldeten zwischen 25 – 34 keinen Berufsabschluss haben. „Das ist perspektivisch ein Drama für die Betroffenen und bietet darüber hinaus noch politischen Sprengstoff, den man nicht aus dem Auge verlieren sollte“ kommentiert Rolf Möller die Lage.
Als Konsequenz fordert die Fraktion mehr Mittel für die Arbeitsmarktpolitik, eine stärkere Berücksichtigung besonders benachteiligter Gruppen und eine auf Schul- und Berufsabschlüsse zielende Politik. „Hier kann ein gutes Übergangsmanagement mit Zusammenarbeit der Handwerkerschaft und den Berufskollegs eine Menge bewegen“, so Möller und Cziehso mit Verweis auf gute Erfahrungen in Lünen und im Kreis. Im Produktionsschul-Bistro bekommen die jungen Leute jedenfalls eine letzte Chance auf den Anschluss ins Berufsleben.
Petra Klimek/Jochen Otto
Autor:Martina Meier (SPD) aus Lünen |
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