SPD-Fraktion bei Stadtwerken

Systementgelte fair und ausgeglichen

Die SPD-Fraktion war zu Gast bei den Lüner Stadtwerken, um über die Erhöhung des Trinkwasserpreises im Zusammenhang mit dem neu eingeführten Systementgelt pro Wohneinheit informiert zu werden. Weniger Wasserverbrauch lässt ja erst einmal vermuten, dass auch die Kosten der Verbraucher sinken. Doch diese Vermutung entbehrt jeder Logik, wenn man weiß, wie sich die Wasserkosten zusammensetzen. So informierten die Vertreter der Lüner Stadtwerke über die verbrauchsunabhängigen Fixkosten, die bei jedem Wasserversorger um ein vielfaches höher sind als die abgenommenen Wassermengen. In Lünen machen diese Fixkosten mehr als 75 Prozent der Gesamtkosten aus. Woanders sind diese Fixkosten teilweise noch höher. Sie entstehen durch das Bereitstellen und Vorhalten der wasserwirtschaftlichen Infrastruktur an jedem Tag und zu jeder Stunde.

Um die etwa 86000 Lüner Bürgerinnen und Bürger rund um die Uhr mit Wasser in geprüfter Qualität und ausreichender Menge versorgen zu können, unterhalten die Stadtwerke Lünen ein Rohrleitungsnetz mit einer Gesamtlänge von über 348 km, 16903 Hausanschlüssen sowie 1819 Hydranten und bspw. 5081 Streckenschieber. Tägliche Wasseruntersuchungen, Netzkontrollen und Instandhaltungen sowie Modernisierungen sorgen für eine sichere und zuverlässige Trinkwasserlieferung – aber auch zu verbrauchsunabhängigen Kosten, den Fixkosten. Aufgrund der seit Jahren rückläufigen Einwohnerzahlen und durch effektive Sparmaßnahmen hat sich die Wassernachfrage aber erheblich reduziert.

Hierzu Dr. Grunenberg: „Eine kongruente Einnahmesituation ist ein MUSS, um die Nachhaltigkeit der Wasserversorgung auf höchstem Niveau zu halten“.

So sind Wasserpreise unter Berücksichtigung betriebswirtschaftlicher Erfordernisse zu kalkulieren. Hierzu ist den Wasserversorgungsunternehmen vom Gesetzgeber ein Handlungs- und Ermessensspielraum eingeräumt worden, um die Wasserversorgung mindestens auf gleichbleibendem Niveau entsprechend den gesetzlichen Vorgaben und unter Berücksichtigung der allgemein anerkannten Regeln der Technik fortzuentwickeln.

Reduzieren lassen sich nur die variablen Kosten, sprich: der Wasserverbrauch und der macht gerade einmal knapp 25 Prozent der Gesamtkosten aus.

Die Kosten für die Vorhaltung und die Bewirtschaftung des Rohrleitungsnetzes werden aber nicht geringer, nur, weil der Wasserverbrauch sich reduziert – im Gegenteil. „Die Fixkosten müssen auf immer weniger Wassermenge und Nutzer verteilt werden“, so das Fazit des Fraktionsvorsitzenden, der, wie die Gesamtfraktion auch, das neue Preissystem als fair und ausgeglichen bezeichnet. Denn, die Preise liegen im Vergleich zu den umliegenden Wasserversorgern, am unteren Ende der Preisskala und sind vor 7 Jahren letztmalig erhöht wurden.

Petra Klimek

Autor:

Martina Meier (SPD) aus Lünen

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