Selmer in Sorge um die Sicherheit
Diebstahl, Vandalismus, Überfälle, Brandstiftungen an Mülltonnen – Randerscheinungen wie in jeder Stadt oder ein echtes Problem in Selm? Achim Sagurny und Mirko Kapuschenski glauben die Antwort zu kennen. Sie machen mit einer Unterschriftenliste mobil, fordern mehr Sicherheit.
Selm. Rund 2.100 Bürger haben schon unterschrieben, einige Unterschriftenlisten liegen noch aus. „Uns war aufgefallen, dass viele Straftaten und Vandalismusfälle gar nicht mehr in den Zeitungen standen“, erklärt Achim Sagurny. Damit will er den Redaktionen keinen Vorwurf machen, vielmehr kritisiert er die Kreispolizeibehörde Unna. „Man bekommt fast den Eindruck, dass bewusst nicht informiert wird. Obwohl die Fälle bei der Polizei ordnungsgemäß angezeigt wurden. Und dann wird groß verkündet, dass Selm sicherer geworden ist“, ärgert sich Sagurny. So entstand die Idee zur Unterschriftenaktion, Seit März heißt es für Sagurny und seinen Nachbarn Mirko Kapuschenski Klinken putzen. In vielen Gesprächen mit Selmern habe man gespürt, dass es überall Unmut gebe. „Uns ist einiges zu Ohren gekommen und wir haben eine Liste über die Vorfälle erstellt, einzelne gestohlene Kupferrohre oder abgetretende Autospiegel haben wir schon gar nicht mehr aufgeschrieben. Es sind halt jede Menge.“ Für die Selmer Bürger könne das teuer werden. In Gegenden, in denen es vermehrt zu Einbrüchen und Diebstählen gekommen sei, müsse man bei der Hausratversicherung höhere Prämien zahlen. Es ist nicht das erste Mal, dass die Sicherheit Thema ist in Selm. Schon vor Jahren gab es Ärger über Polizeipräsenz, die damals als mangelhaft bezeichnet wurde. Im Bürgerhaus wurde hitzig mit Parteien, Verwaltung und Bürgern diskutiert. Den dicken Ordner mit den Unterschriften wollen Sagurny und Kapuschenski bald persönlich überreichen. Mit Presse und Bürgern an Vertreter der Stadt, der Polizei und des Kreises Unna. „Mit einer Unterschriftenaktion im Amsthaus haben wir im vergangenen Jahr schlechte Erfahrungen gemacht.“ Damals ging es um den Verkehr auf der Breiten Straße. Denn hier sei bis heute nichts passiert. Autos seien immer noch zu schnell unterwegs. Beim Ortstermin an der Breiten Straße wird deutlich, was gemeint ist: Viele Autos schneiden die Kurve Höhe Hermannstraße, geraten mit den Reifen auf den Bürgersteig. Kapuschenski: „Für Radfahrer und Fußgänger ist das gefährlich.“ Er schlägt eine Lösung vor. „Die Bordsteine erhöhen, die Felgen will sich niemand zerkratzen. Doch der bei der Stadt hieß es, das sei teuer. Muss erst etwas passieren?“
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