Schadstoffe im Boden der Zechenbrache
Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Oder anders: Wo eine Zeche stand, da finden sich nicht selten Schadstoffe im Boden. Altlasten gibt es laut einer Untersuchung auch auf der Brache von Victoria I / II.
Schwermetalle wie Chrom, Cyanide, Polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe, Polychlorierte Biphenyle, Leichtflüchtige Chlorierte Kohlenwasserstoffe - die Liste liest sich wie ein Chemiebuch. Laut einer sogenannten Gefährdungsabschätzungsuntersuchung aus dem Jahr 2006 sind unter anderem diese Altlasten im Boden oder Grundwasser zu finden. Die Stoffe sollen teilweise mindestens gesundheitsschädlich bis krebserregend sein. Starke Bodenverunreinigungen, so schreibt es der Fachbereich für Natur und Umwelt des Kreises Unna, gebe es auf dem rund 42 Hektar großen Gelände vor allem im Bereich der ehemaligen Kokerei und der Nebengewinnungsanlagen. Noch immer unterliege die Fläche der Bergaufsicht, das Grundwasser werde regelmäßig untersucht. Dort, wo auf dem Gelände die Forensik gebaut werden soll, sei die Belastung niedriger. Aber: "Die bisherigen Untersuchungen wurden vor dem Hintergrund der Entlassung aus der Bergaufsicht und einer unsensiblen 'Nutzung' als Brache durchgeführt", heißt es im Schreiben der Umweltbehörde. Und weiter: "Im Vorfeld weiterer Planungen mit sensibleren Nutzungsmöglichkeiten sind deshalb ergänzende Untersuchungen durchzuführen, um den Umfang notwendiger Sanierungs- oder Sicherungsmaßnahmen festzustellen." Sensiblere Nutzungsmöglichkeiten - das wäre zum Beispiel der Bau der Forensik.
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