PRO Victoria stellt dem Land NRW eigene Planungsideen vor

Lünen zuliebe

Am Sonntag hatte die neu gegründete Bürgergemeinschaft PRO Victoria Gelegenheit, ihre Gründungsmotive den 43 erschienenen Mitgliedern der Grubenwehr- Vereinigung darzulegen. Der Vorsitzende der Grubenwehr-Vereinigung Günter Schäfer hatte dies nach Erledigung der Regularien der Jahreshauptversammlung dem Vors. von PRO Victoria Stephan Gorski kurzfristig ermöglicht.
Gorski machte deutlich, dass er gerade bei der Diskussion um den zukünftigen Standort einer Forensik in Lünen ein direktes Mitwirken aller Beteiligten aus dem Wohnquartier schmerzlich vermisst habe. Die bestehenden Institutionen haben hier versagt, oder waren den Parteiinteressen erlegen, so Gorski. Die Bürgergemeinschaft PRO Victoria wolle mit eigener Stimme im Bereich des Wohnquartieres und den angrenzenden Bereichen kommunalpolitische Entscheidungen unter Einbezug der Einwohner begleiten. Gute Lokalpolitik zeichnet sich hierdurch aus.
Gorski, so seine Einschätzung nach Wertung der Aktenlage und der Geschehnisse der letzten Monate: "Die Entscheidung, in Lünen eine Forensik zu errichten, ist gefallen, sollte es nicht doch noch gelingen, ein besser geeignetes Grundstück außerhalb der Stadtgrenzen ausfindig zu machen." Entsprechende Aktivitäten und auch Gedankenansätze in diese Richtung könne er jedoch seitens der Stadt Lünen nicht wahrnehmen. Außerdem werde das Land NRW nicht noch einmal den Argumenten einer anderen Stadt entgegentreten, die sich mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Ansiedlung einer Forensik wehren wird. Auf Grund dieser nicht nur aus rechtlicher Sicht (§ 37 Abs. 1 BauGB) negativen Perspektive, sehe er die zwingende Notwendigkeit zu einer Doppelstrategie, wie sie auch seitens der Stadt im Zusammenhang mit der Bildung des Planungsbeirates vorgelebt werde. Somit habe man auch in Lünen über den bestgeeigneten Standort (Erlensundern oder Victoria) zu befinden. Hierzu habe PRO Victoria dem Bürgermeister einen Bürgerantrag übergeben. Ebenso für eine Bürgerbefragung in dieser Angelegenheit.
Barbara Christ, Stellv. Vorsitzende von PRO Victoria, machte deutlich, dass eine Begrenzung der Klinikplätze - sollte der Bau einer Forensik in Lünen nicht verhindert werden können - dann unbedingt vertraglich zu vereinbaren wäre. Erhöhungen um ca. 20 % waren bei den meisten Kliniken Norm, so ihre Recherche. Somit würden nicht 150 sondern 180 Klinikplätze in Lünen vorgehalten. Auf die Forensik in Aplerbeck bezogen, hätte Lünen dann eine ca. dreimal so große Kapazität.
Auch mit der Positionierung der Forensik- Gebäude auf dem Victoria-Areal müsse man sich vorsorglich auseinandersetzen. Die Entfernung zu der Wohnbebauung kann merklich erweitert werden, auch die Nähe zu der Fa. Spee ist wohl nicht zu akzeptieren, dieses allein aus Lärmschutzgründen, so Gorski.
Pro Victoria wird hierzu mit Alternativvorschlägen Kontakt zu dem Landesbeauftragten für den Maßregelvollzug Herrn Dönisch-Seidel wie auch mit dem Landesverband Westfalen-Lippe Herrn Tilmann Hollweg aufnehmen. Dieses gilt auch für die Bebauung in Erlensundern. Hier wurden bereits Grundideen von PRO Victoria entwickelt um z.B. dem Schallschutz Rechnung zu tragen.

Autor:

Stephan Gorski aus Lünen

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