PRO Victoria - Besuch der LWL- Maßregelvollzugsklinik Herne

LWL-Maßregelvollzugsklinik Herne | Foto: lwl.org
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Forensische Fachklinik für Therapie und Sicherheit am Fuße des Förderturmes der ehemaligen Zeche Pluto Wilhelm, so sieht der LWL die für 90 Patienten ausgelegte Fachklinik.

Eine Abordnung des Vorstandes der Bürgergemeinschaft PRO Victoria, wie auch von Mitgliedern, konnte sich ein umfassendes Bild über den Aufbau der Klinik, wie auch in persönlichen Gesprächen mit Patienten über deren Aufenthalt und auch der fachärztlichen Betreuung, verschaffen.

LWL-Landesrat Tillmann Hollweg hatte dem Wunsch von Pro Victoria diese Klinik zu besichtigen gerne entsprochen, und sich hierfür auch die Zeit genommen.

Positiv gilt es, die offene und mit viel Fensterflächen versehene freundliche Gestaltung des Arbeits-und Therapiegebäudes hervorzuheben. Es konnte bei Patienten der Eindruck gewonnen werden, dass der Aufenthalt in diesem Umfeld als durchaus angenehm empfunden wird. Überspitzt formuliert, so schnell muss man mich hier nicht entlassen.

Eine Vollversorgung incl. externer ärztlicher Grundversorgung bei z.B. Zahn- und Augenkrankheiten ist vor Ort für jeden Patienten gegeben.

Überzeugt haben auch die Arbeitstherapiewerkstätten für Holz, Metall und Keramik. Das Gespräch mit den Patienten wie auch mit den Therapeuten war sehr erhellend.

Das zu Beginn erläuterte Sicherheits- und Brandschutzkonzept mit den baulichen, technischen und elektronischen Sicherheitsmaßnahmen, war für PRO Victoria nachvollziehbar und überzeugend.

Die Besichtigung der Kriseninterventionsräume sowie die bauliche Gestaltung (Fenstergitter- Sicherheitsschleusen - Mauer etc.) war für PRO Victoria der einzige Hinweis darauf, dass es sich um eine Klinik für psychisch kranke Straftäter handelt und nicht um eine Reha- Klinik. Die 5.5m hohe Betonwandbegrenzung wurde – so Herr Hollweg - aus Kostengründen gewählt. Eine transparente Variante unter Verwendung einer Stahlbautragekonstruktion war seinerzeit in Folge der hohen Stahlpreise nicht machbar.

Die Lage der Klinik ist peripher auf dem alten Zechengelände positioniert und von Anwohnern aus der Umgebung nicht einsehbar. Die Klinik liegt am Ende eines Gewerbegebietes. Auf Lünen bezogen, durchaus interessant. (Bau der Forensik auf dem RWE-Gelände)

Kritisch wurde seitens PRO Victoria die Größe dieser im Jahre 2011 eröffneten Klinik angemerkt, hatte doch die Ministerin Frau Steffens bei Ihrem Besuch in Lünen verkündet, dass 150 Plätze die Mindestgröße sei, um den Betrieb wirtschaftlich gestalten zu können. Eine Erweiterung für mehr als 90 Patienten soll in Herne nicht möglich sein, so die Verantwortlichen. Diese Aussage war für Pro Victoria nicht überzeugend. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Ebenso kritisch wurde das Mitwirkungspotenzial des Planungsbeirates von Pro Victoria angesprochen. Bei den Sicherheits- und auch Therapeutischen Themen etc. sieht PRO Victoria kaum einen Mitwirkungsbeitrag. Dieser kann sich lediglich auf Themen der Infrastruktur sowie der grundsätzlichen Anordnung einer Forensik unter städtebaulichen Gesichtspunkten beziehen. Eine wesentliche Aufgabe des Planungsbeirates ist es, die Förderung des Verständnisses für den Maßregelvollzug in der Öffentlichkeit zu bewirken.

Zusammenfassung:

Über die richtige Umsetzung interner Notwendigkeiten beim Bau einer forensischen Fachklinik kann auf die Sachkompetenz des MGEPA-NRW und des LWL gebaut werden.

Das Umfeld, die Infrastruktur ist das Gebiet wo sich die Stadtverwaltung wie auch die Politik einzubringen hat, um die Belange der Bürgerinnen und Bürger zu vertreten.

Die Besorgnis über den Freigang der Patienten etc. konnte nicht in vollem Umfang ausgeräumt werden.

Bürgergemeinschaft PRO Victoria
Hans Laarmann ( Vorstand Technik )

Autor:

Hans Laarmann aus Lünen

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