Mecke: Kreisveterinäramt in der Kritik

Tierschützer filmten in dieser Tiersammelstation der Firma Mecke unfassbare Szenen - nun nimmt die Politik das Veterinäramt ins Visier. | Foto: Magalski
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Tierschützer filmten, wie Mitarbeiter in einer Viehsammelstelle der Firma Mecke in Werne Tiere misshandelten, erst kurz zuvor dokumentierten sie auch das verbotene Schächten von Tieren in einem Betrieb in Selm - nun stehen auch die Behörden mehr und mehr in der Kritik. Politiker nehmen das Kreisveterinäramt ins Visier.

Das Vertrauen in das Kreis-Veterinärwesen sei zutiefst erschüttert, formulieren die Kreis-Fraktionen von Gemeinsam für Lünen und Wir für Unna und schrieben einen Brief an Mario Löhr. Der Landrat solle, so fordern die Wähler-Gemeinschaften, das betreffende Personal beim Kreisveterinäramt von seinen Aufgaben befreien und das zunächst für die Zeit der Aufklärung der Tierschutz-Skandale. Die Tatsache, dass die Fälle nicht etwa von den Aufsichtsbehörden vor Ort, die zum Teil seit Jahrzehnten mit den betreffenden Betrieben in Kontakt stehen und deren Produktions- und Wirtschaftsabläufe bestens kennen dürften und sollten, aufgedeckt wurden, sondern von Tierschützern mit Sitz im über fünfhundert Kilometer entfernten München, ist dabei nur einer der Kritikpunkte. Das Warten auf die Ergebnisse der Staatsanwaltschaft reiche keinesfalls aus, die schweren Tierschutz-Skandale, die sich "unter der vermeintlichen Aufsicht Ihrer (Landrat Mario Löhr, Anm. d. Red) Veterinärbehörde ereignen konnten", erforderten zwingend ein zeitnahes eigenes Handeln. Der Lüner Johannes Hofnagel, der Vorsitzender der Kreistagsfraktion von Gemeinsam für Lünen und Wir für Unna ist, spricht von einem „Offenbarungseid der zuständigen Fachverwaltung - insbesondere aber des verantwortlichen Führungspersonals.

"Entsetzen und Wut im Bauch"

Kritik kommt auch von den Christdemokraten, sie seien "erschüttert" und "schockiert" von den Bildern. Der Partei stellten sich insbesondere Fragen zu möglichen lückenhaften Kontrollen durch die zuständigen Behörden. Wie Marco Morten Pufke, der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion erklärt, müsse nun jeder sprichwörtliche Stein umgedreht werden, zu hinterfragen sei dabei ist auch die Rolle des Kreisveterinäramtes." Den Landrat fordere man auf, alles zu unternehmen, um den Sachverhalt vollumfänglich aufzuklären und Versäumnisse in seinem Verantwortungsbereich klar zu benennen und abzustellen, so Annika Brauksiepe, die gesundheits- und verbraucherpolitische Sprecherin der Kreistagsfraktion. Zum Tierschutz-Skandal schreiben auch die SPD-Stadtverbände Selm und Lünen sowie der Ortsverein Werne: Die Bilder der Tierquälerei in der Viehsammelstelle habe man mit Entsetzen und Wut im Bauch zur Kenntnis nehmen müssen, man verurteile diese auf das Allerschärfste. „Tiere haben genau wie Menschen einen vernünftigen Umgang und Respekt verdient“, erklärt Norbert Janßen, der Vorsitzender Sozialdemokraten in Lünen, und zitiert aus dem Wahlprogramm: „Tierleid ist nicht zu rechtfertigen, auch nicht aus wirtschaftlichem Interesse.“ Taten dieser Art und die damit verbundene kriminelle Energie völlig zu verhindern, sei - wie fast überall schwierig - die Sozialdemokraten fordern aber die Durchsetzung der Bestimmungen des Tierschutzes mit aller Konsequenz. Das Kreisveterinäramt mit mehr und notwendigen Ressourcen bei Personal und Material auszustatten gehöre eventuell ebenso dazu die das Nachdenken über eine Videoüberwachung.

Thema "Tierschutz-Skandal" im Lokalkompass:

> Tierschützer filmen schreckliche Szenen

Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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