Lüner Grünkohl bleibt Sorgenkind
Lüner Kleingärtner sollten auch weiterhin auf den Verzehr von Grünkohl und Blattgemüse wie Mangold und Spinat aus Kleingärten verzichten. Das ergaben die jährlichen Untersuchungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz und der Bezirksregierung Arnsberg.
Diese Anbau- und Verzehrempfehlung gilt im Westen für den Bereich östlich der B 54 einschließlich der Kleingartenanlage Buchenberg, beginnend am Datteln-Hamm-Kanal und von dort nach Norden verlaufend bis zur Röntgenstraße bzw. Moltkestraße. Außerdem gilt sie weiter in nördlicher Richtung entlang der Konrad-Adenauer-Straße bis zur Lippe und stromaufwärts bis zur Eisenbahnlinie. Im Süden wird die betroffene Fläche vom Datteln-Hamm-Kanal bis zur Brücke an der B 54 begrenzt.
Die Pflanzenuntersuchungen werden seit 2009 in Kleingärten rund um die Industrieanlagen zwischen Kupferstraße und Datteln-Hamm-Kanal in Lünen durchgeführt – so auch in 2014. Untersucht wurden die Gemüsearten Endivie und Grünkohl stellvertretend für Blatt- und Kohlgemüse. Auf eine Untersuchung von Kopfsalat sei diesmal verzichtet worden, da die Untersuchungen der letzten Jahre keine Hinweise mehr auf gesundheitlich bedenkliche Gehalte an Schwermetallen ergeben hätten.
Endivie: Positiver Trend
Bei der Endivie hätte sich der positive Trend der letzten Jahre bestätigt. So würden die EU-Grenzwerte für Marktgemüse bei Blei und Cadmium in der Endivie an nahezu allen Standorten deutlich unterschritten. In Einzelfällen wären allerdings erhöhte Belastungen durch Arsen und Cadmium festgestellt worden, Hinweise auf einen ursächlichen Zusammenhang mit den Industriebetrieben zwischen Kupferstraße und Datteln-Hamm-Kanal gebe es aber nicht. Auch die Nickelgehalte in der Endivie seien in allen untersuchten Gärten über die Jahre deutlich gesunken. Jedoch sei die Aufnahme an Nickel über sonstige Nahrungsmittel generell erhöht, sodass für einen Standort (östlich vom Hafen) eingeschränkter Verzehr von maximal fünf Mal pro Woche von Endivie oder anderen Blattgemüsen empfohlen wird.
Im Grünkohl sei der EU-Grenzwert für Cadmium nicht überschritten worden. Allerdings sei die Belastung mit Blei in den industrienahen Lüner Kleingärten immer noch erhöht. Stichprobenhafte Anreicherungsversuche hätten darauf hingedeutet, dass die Grünkohl-Belastung durch Blei maßgeblich durch Luftverunreinigungen beeinflusst wird.
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
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