Danach kommt Erprobungsphase
Lernplattform – Überprüfung läuft

Die Stadt Lünen soll nach einem Antrag der CDU für das Schuljahr 2020/21 die Kosten für Lernplattformen übernehmen. Was der Antrag nicht sagt: Nach Angaben der Verwaltung belaufen sich die Kosten auf bis auf 70.000 € jährlich. Die von der CDU und FDP geführte Landesregierung stellt die Lernplattform „Logineo“ kostenlos zur Verfügung.

Auf seiner Sondersitzung am 12.8.2020 hat der Ausschuss für Bildung und Sport verabredet, dass für die Lernplattformen Kriterien von den Schulen und der städtischen IT-Abteilung entwickelt werden sollen. Festgehalten wurde: „Eine anschließende Erprobungsphase soll Vor- und Nachteile der Angebote deutlich machen.“ Damit ist der Ausschuss dem Wunsch der Schulen entgegengekommen, vorhandene Lernplattformen mit „Logineo“ zu vergleichen, um eventuell in den Haushalts-beratungen Mittel zur Verfügung zu stellen

In einem anschließenden interfraktionellen Gespräch verständigten sich Vertreter der Fraktionen CDU, SPD, Bündnis 90/Die Grünen und die GFL – die Freien Wähler und die FDP waren entschuldigt - darauf, dieses Prüfverfahren abzuwarten. Die CDU hält sich nicht an diese Absprache. Tatsächlich sind viele Schulen noch auf der Suche nach der für sie richtigen Plattform, Erfahrungen konnten sie bislang kaum sammeln. „Logineo“ wurde von der Landesregierung leider erst im Juni kurz vor Ende des Schuljahres zur Verfügung gestellt, das von manchen Schulen favorisierte „iserv“ bot seine Lernplattform während des Lockdowns kostenlos an und verschaffte sich damit einen Vorteil. Jetzt besteht die Gefahr, dass „Logineo“ gar nicht genutzt wird, weil kommerzielle Lernplattformen eingeführt wurden, die die Stadt Lünen dauerhaft finanzieren müsste. Der Landesregierung gegenüber entfällt somit der Druck, Defizite ihrer Lernplattform zügig zu verbessern.

Ergebnis der Ausschuss-Beratungen waren kurzfristige Maßnahmen, um den IT-Support für die kurzfristige Beschaffung von digitalen Endgeräten vorzubereiten. In Dortmund rechnet man - wegen der Ausschreibungs- und Lieferfristen - mit bis zu 12 Wochen für die Beschaffung. So soll in Lünen der Personalpool genutzt werden und 75.000 € stehen für externe Dienstleister außerplanmäßig zur Verfügung. Es geht jetzt darum, dauerhafte digitale Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen, ihre Wartung zu gewährleisten und finanziell abzusichern. Das sollte nach gründlicher Diskussion mit allen Akteuren geschehen, damit eine für die Lüner Schulen einheitliche, bedienungs- und wartungsfreundliche Lösung gefunden werden kann.

Siegfried Störmer

Autor:

Martina Meier (SPD) aus Lünen

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