Jusos Lünen stellen Handlungsfähigkeit der Jungen Union in Frage

Stellungnahme des Lüner Juso-Vorsitzenden, stellv. SPD-Vorsitzenden und Ratsherrn Daniel Wolski

Ende des letzten Jahres, Anfang Dezember 2014, haben die Ruhr Nachrichten den Lüner jugendpolitischen Organisationen drei Fragen zum Thema Jugendarbeit in Lünen gestellt, die außer von der JU von allen beantwortet werden konnten (Jusos, Grüne Jugend und Julis). Zur Begründung gab der JU-Vorsitzende und Ratsherr Daniel Pöter an, dass die 18-tägige Frist zu kurz gewesen sei.
Das ist für die Jusos Lünen völlig unverständlich, da es sich beim Thema Jugendarbeit um das Kernthema aller Jugendorganisationen handelt, zu dem sie natürlich eine Meinung, Ideen und Konzepte haben müssen. Es ist insbesondere unverständlich, da sich die JU einen 14-köpfigen Vorstand samt Pressesprecher (Christoph Tölle) und stellv. Pressesprecher (Marcel Schulz) leistet - die wie der Vorsitzende ebenfalls Mitglieder des Lüner Stadtrates sind. Von den drei „Nachwuchstalenten“ der CDU-Fraktion hätten wir deutlich mehr erwartet.

Nach heutiger Rücksprache mit den Lüner Ruhr Nachrichten habe ich erfahren, dass die Fragen zur Jugendarbeit auch nachträglich nicht von der JU beantwortet worden sind. Mittlerweile - nach nunmehr 7 Wochen nach der Anfrage der Presse - kann von Kurzfristigkeit keine Rede mehr sein, eher von mangelnder Kompetenz und Ideenlosigkeit. Noch im Kommunalwahlkampf, im Mai 2014, hat die JU laut Pressebericht eine Befragung von Jugendlichen gestartet und eine Wasserski-Seilbahn auf dem Horstmarer See ins Gespräch gebracht. Was ist aus dieser und den anderen Ideen der jungen Menschen geworden, liebe JU? Was ist eure Quintessenz, wie wollt ihr für diese Ideen kämpfen?
Oder ist die Befragung nur ein Wahlkampfmanöver gewesen? Nach dem 25. Mai war nie mehr die Rede davon. Weder in den Rat-, noch in den Ausschusssitzungen, noch in den Unterlagen zum Haushalt ist mir ein Antrag aufgefallen, der eine Wasserskibahn oder ihre Prüfung gefordert hat - und wie Herr Tölle heute in der RN festgestellt hat, habe ich mich als Sozialdemokrat intensiv mit dem Lüner Haushalt beschäftigt.

Die JU-Ratsherren, die auch in der Jungen Union die Hauptverantwortlichen sind, haben in ihrer bisher achtmonatigen Amtszeit keinen Finger für die Lüner Jugend gekrümmt, haben ihre Initiative im Kommunalwahlkampf offenbar nach der Wahl vergessen und haben auch seitdem keine neuen Ideen entwickelt, sonst hätten sie diese den Ruhr Nachrichten ja mitteilen können.
Diese Bewusstlosigkeit der JU finden wir sehr schade, denn auch die JU hat sich auf die Fahnen geschrieben, gegen die Politikverdrossenheit einiger junger Menschen zu kämpfen - ich kann mir nicht vorstellen, dass Luftschlösser und falsche Hoffnungen dazu beitragen, deren Wahlmüdigkeit zu verringern.

Die Jusos Lünen hingegen haben seit der Kommunalwahl bereits zweimal das Soziokulturelle Bürger- und Jugendzentrum Gahmen besichtigt, einmal als Juso-Aktion, um mit den Kindern und Jugendlichen sowie mit den Streetworkern ins Gespräch zu kommen, und einmal gemeinsam mit der SPD Lünen, als uns die Leiterin Frau Hunschock das Zentrum vorstellte. Wir haben Pressemitteilungen zur Sekundarschule Brambauer verfasst - denn auch gute Bildungsarbeit fällt unter das Thema Jugendarbeit - wir haben bei diesem Thema den Diskurs zu anderen Parteien gesucht und öffentliche Veranstaltungen besucht.
Außerdem haben wir die Aktion „Abhängen mit den Jusos“ am UFO in Brambauer veranstaltet und dort mit den Jugendlichen über ihre Wünsche im Stadtteil gesprochen. Seitdem setzen wir uns noch stärker für ein dauerhaft geöffnetes Jugendcafé in Brambauer sowie für eine Graffiti-Wand ein, auf der die Jugendlichen ihre Kreativität ausleben können. Diese Maßnahme kostet nicht viel, hat aber für die Jugendlichen einen hohen Nutzen.
Im Februar werden wir uns mit dem ersten Beigeordneten der Stadt Lünen Horst Müller-Baß treffen, um alle jugendpolitischen Themen zu diskutieren und ihre Umsetzung voranzutreiben.

Gerade jetzt in Zeiten der Haushaltsberatung ist es sehr wichtig, Ziele und Ideen für die Jugendlichen unserer Stadt zu formulieren und zu versuchen, sie trotz der schlechten Haushaltslage durchzusetzen. Stattdessen beschäftigt sich der JU-Pressesprecher Christoph Tölle mit der zeitlichen Abfolge zur Aufstellung unseres SPD-Bürgermeisterkandidaten, wie wir der heutigen Ausgabe der RN entnehmen durften - offenbar, weil die CDU selbst keinen geeigneten Bewerber hat. Herr Tölle bringt selbst keine Ideen zur Haushaltskonsolidierung vor, kritisiert aber das Konzept des Stadtkämmerers und ist damit auf dem besten Weg, die Handlungsfähigkeit unserer Stadt zu zerstören.

Lieber Herr Tölle, bitte verlieren Sie dabei die wichtigen Themen wie die Lüner Jugendarbeit nicht aus dem Blick.
Wir fordern die JU Lünen auf, die gestellten Fragen nachträglich zu beantworten und zu veröffentlichen, ansonsten müssen wir davon ausgehen, dass die JU Lünen nicht handlungswillig und handlungsfähig ist und nur noch auf dem Papier besteht.

Autor:

Nina Kotissek (SPD) aus Lünen

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