Jusos kritisieren Intransparenz und Geheimnistuerei der GFL

Vor kurzem sind die Lüner Sozialdemokraten und Jungsozialisten auf eine zweifelhafte Seite im sozialen Netzwerk Facebook aufmerksam gemacht worden. Dort hat Jürgen Kleine-Frauns, Ratskandidat der GFL, eine Gruppe für „Lüner Erstwähler“ eröffnet. Grundsätzlich begrüßen wir Jungsozialisten, wenn Parteien im Internet präsent sind und auf ihre Kandidatinnen und Kandidaten sowie auf ihre politischen Ziele aufmerksam machen. Die Gruppe von Kleine-Frauns halten wir jedoch für kritikwürdig.

Erstens, weil sie „geschlossen“ ist und Kleine-Frauns als einziger „Administrator“ bestimmt, wer die Inhalte der Gruppe sehen und kommentieren darf. „Jürgen Kleine-Frauns praktiziert genau das Gegenteil von dem, was die GFL in der politischen Diskussion ständig fordert – sie fordern Transparenz, doch betreiben in dieser Gruppe Hinterzimmerpolitik. Die GFL kann ihre eigenen Ansprüche nicht erfüllen“, äußert sich Daniel Wolski, Juso-Vorsitzender.
Zweitens, weil Kleine-Frauns im öffentlich einsehbaren Eingangstext der Gruppe schreibt, es gehe dort vor allem um „Details zur Kommunalwahl“, und, wie uns ein Erstwähler berichtet, immer wieder seine Überparteilichkeit erwähnt, gleichzeitig aber „betont, dass er Ratskandidat der GFL ist und Bilder von GFL-Werbematerial postet“, so der Erstwähler.
Drittens weigert sich Kleine-Frauns, bestimmte andere Ratskandidatinnen und Ratskandidaten in die Gruppe aufzunehmen, so unseren Vorsitzenden und Brambaueraner Ratskandidaten Daniel Wolski. Wolski: „Er stellt sich nicht der öffentlichen politischen Diskussion mit seinen Gegenkandidaten – wie sollen die Erstwählerinnen und Erstwähler eine ausgewogene Wahlentscheidung treffen, wenn ihnen vorgegaukelt wird, die Positionen der GFL seien die einzige Wahl?“
Natürlich bleibt es den Parteien überlassen, im Internet Wahlkampf zu machen. Die SPD Lünen und die Jusos tun dies auch, indem sie auf ihrer öffentlichen Homepage, im Lokalkompass, auf ihrer öffentlichen Facebook-Seite sowie in den zahlreichen Lüner Facebook-Gruppen ihre Positionen und Kandidatinnen und Kandidaten zur Kommunal- und Europawahl präsentieren. „Aber bei uns haben alle Nutzerinnen und Nutzer des Internets immer die Möglichkeit, ihren Senf dazu zu geben“, betont Wolski, „das ist zwar nicht immer angenehm, sondern zeitaufwändig, und uns wird oft zugestimmt, aber auch oft widersprochen, doch das ist transparent, und das ist es uns wert.“
Die Jusos Lünen fordern Jürgen Kleine-Frauns auf, die Gruppeneinstellungen von „geschlossen“ auf „offen“ zu verändern. „Falls dort rechte Gruppierungen ihr Gedankengut unter die jungen Leute mischen wollen, haben wir natürlich Verständnis dafür, solche Menschen aus der Gruppe auszuschließen“, fügt Wolski hinzu, „doch solange wir alle Demokraten sind, verstehe ich die Geheimnistuerei der GFL nicht und wünsche mir eine offene, ehrliche, transparente Diskussion auf allen Ebenen.“

Autor:

Nina Kotissek (SPD) aus Lünen

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