Ja zum Volksbegehren „G9 jetzt nrw“

Die GFL unterstützt die Initiative für ein Volksbegehren, das die Rückkehr zum Abi mit Klasse 13 fordert.

Lünen. Junge Menschen müssen Zeit zum Lernen aber auch zum Leben haben. Musik, Sport oder Ehrenamt sollten neben dem Gymnasium problemlos möglich sein. Deshalb sieht die Fraktion der Wählergemeinschaft Gemeinsam Für Lünen (GFL) das Turbo-Abi kritisch, das 2005 in NRW eingeführt wurde. Vielmehr spricht sich die GFL für die Rückkehr zum Abitur mit Klasse 13 aus und unterstützt das geplante Volksbegehren der Initiative „G9 jetzt nrw“. Entsprechende Unterschriftenlisten liegen im Lüner Rathaus aus.

„Es macht keinen Sinn, junge Menschen mit durchschnittlich 33 Unterrichtsstunden pro Woche und Nachmittagsunterricht unter Dauerstress zu setzen“, sagt Fraktionsvorsitzender Johannes Hofnagel, der an der Fachhochschule selbst junge Menschen unterrichtet. Die Verkürzung der Schulzeit habe einen hohen Preis. Denn häufig sei der Berufswunsch bei 17- oder 18-Jährigen noch nicht ausgereift. Einige gingen ins Ausland, um die weite Welt zu schnuppern, oder hangelten sich von Praktikum zu Praktikum. Andere drehten Semester lange Sondierungsrunden an den Hochschulen, um dann abzubrechen. Das diene weder dem Bildungssystem noch den Studenten. „Der Zeitgewinn durch das Turbo-Abi hat sich dann ganz schnell erledigt“, so Hofnagel.

Lebensqualität auch in jungen Jahren

Noch andere Argumente pro „G9“ führt die GFL-Fraktion ins Feld. In der Tendenz werde heute ohnehin früher als in der Vergangenheit eingeschult. Außerdem verlängere sich die Zeit der Erwerbstätigkeit. Aktuell sei die Rente mit 70 im Gespräch. Auch deshalb mache das Turbo-Abi als Regelangebot wenig Sinn. „Wir sind deshalb mit der großen Mehrheit der Eltern für eine Rückkehr des Gymnasiums zu G9 und somit für mehr Lebensqualität auch in jungen Jahren. Das Abitur nach 12 Jahren sei nur als zusätzliche Alternative zu „G9“ für lernstarke Schüler akzeptabel. Als Regel habe sich das Abitur mit Klasse 12 nicht bewährt.

Unterschriftenlisten im Rathaus

Wer das Volksbegehren unterstützen will, kann sich bis zum 7. Juni im Lüner Rathaus in die Unterschriftenlisten eintragen. Diese liegen im 1. Obergeschoss, Raum 106, aus. Stimmberechtigt sind nach Angaben der Stadt alle Lüner, die mindestens 18 Jahre alt sind und die deutsche Staatsangehörigkeit haben. Das sind 64.280 Lünerinnen und Lüner. NRW-weit müssen mindestens eine Million aller Stimmberechtigten unterschreiben, damit das Volksbegehren kommt. Das entspricht einer Quote von acht Prozent.

Auch sonntags wählen

Außer zu den regulären Öffnungszeiten des Rathauses kann auch an drei Sonntagen gewählt werden – nämlich am 26. März, 30. April und 28. Mai jeweils von 11 bis 15 Uhr.

Näheres zum Volksbegehren: www.g9-jetzt-nrw.de

Autor:

Alexander Ebert (GFL-Ratsfraktion) aus Lünen

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