Grüner Ortstermin „Wohnbebauung nördlich der Laakstraße“

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Die dramatischen Folgen für die Umwelt durch die Bebauung nördlich der Laakstraße sind jetzt gutachterlich detailliert belegt. Es kommt zur Zerstörung von schutzwürdigen Biotopen, die als Lebensräume für bedrohte Tiere und Pflanzen dienen. Die besondere Qualität des Grünland-Heckenkomplexes sowie der landwirtschaftlichen Hofstrukturen mit alten Gehölzen belegen allein 43 Vogelarten, die kartiert wurden: darunter als Brutvögel: Feldsperling, Goldammer, Klappergrasmücke und als Nahrungsgäste: Mehl- und Rauchschwalbe, Mäusebussard, Turmfalke und Sperber. Darüber hinaus wurden in dem Gebiet Rebhühner und Steinkauze beobachtet.

Die Umweltgutachter betonen ausdrücklich, dass die Frage der Erhaltung dieser Strukturen eine besondere Abwägung verdient. Doch genau das Gegenteil passiert. Anstatt als Ergebnis der Umweltgutachten die Bebauung grundsätzlich zu überdenken, wird das Baugebiet im Vergleich zum Planentwurf aus dem Jahr 2008 weiter verdichtet und ausgedehnt. Noch mehr wertvolle Biotopstrukturen sollen verschwinden!

Es sollen über 50 Einzel- bzw. Doppelhäuser entstehen. Die Baugrundstücke reichen so weit in die Aue des Krempelbachs hinein, dass sogar die im Flächennutzungsplan gesicherten Grünflächen zum Teil überbaut werden. Um den Hochwasserschutz zu gewährleisten, ist es außerdem erforderlich, die gesamte Fläche bis zu einem Meter aufzuschütten. Der natürlich gewachsene Boden und alles, was darauf jetzt steht, wird der Geländemodellierung zum Opfer fallen. Zwischen den Baugrundstücken und dem Krempelbach gibt es zukünftig eine Böschungskante, die die Aue zusätzlich einschränkt. Die massiven Umwelteingriffe werden nur zu zwei Dritten über konkrete Maßnahmen in Lünen ausgeglichen. Der Rest wird mit dem Ökokonto des Kreises Unna verrechnet.

Im Unterschied zu 2008 stehen nun Alternativflächen für eine Wohnbebauung auf dem alten Hallenbadgrundstück in unmittelbarer Nähe zur Verfügung.

Bündnis 90/ Die Grünen fordern, das Planverfahren auszusetzen und ein völlig neues Plankonzept zu erarbeiten, das dem ökologischen Wert des Gebiets gerecht wird.

Autor:

Silke Lenkeit aus Lünen

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