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GFL ruft zur Rettung des Kleinbecker Parks in Horstmar auf

Blick in den Kleinbecker Park: Dem Grünzug mit seinen rund 100 Bäumen in Lünen-Horstmar droht die Rodung. Die GFL ruft zur Rettung des Forstes auf.
  • Blick in den Kleinbecker Park: Dem Grünzug mit seinen rund 100 Bäumen in Lünen-Horstmar droht die Rodung. Die GFL ruft zur Rettung des Forstes auf.
  • hochgeladen von Alexander Ebert (GFL-Ratsfraktion)

Als „politisches Unding“ bewertet die Ratsfraktion der Wählergemeinschaft Gemeinsam Für Lünen (GFL) das Verhalten der SPD in Sachen Kleinbecker Park in Horstmar. Erst rief die Altpartei aus eigener Initiative im Stadtrat den Klimanotstand aus, rund 120 Minuten später lehnte sie zusammen mit der CDU den Erhalt der Grünfläche in derselben Sitzung ab. Die GFL will weiter für den Kleinbecker Park kämpfen und ruft zu einem offenen Bündnis der Bürgerschaft „Rettet den Kleinbecker Park“ auf.

„Weniger glaubwürdig kann man wohl nicht sein“, kommentiert GFL-Fraktionsvorsitzender Johannes Hofnagel den Kurs von SPD und CDU. „Wir hatten gehofft, dass die beiden Alt-Fraktionen nach dem historischen Beschluss in Sachen Klimaschutz ihren Worten Taten folgen lassen. Aber vergebens.“ Lünen brauche keine Papiertiger, sondern eine klimafreundliche Politik, die Natur und Umwelt wertschätze, fügt Hofnagel an.

Rodung jetzt Klimaschutz?

Aus Sicht der GFL verstoße die Rodung des Kleinbecker Parks für Wohnbebauung klar gegen den Geist des Klima-Grundsatzbeschlusses. Denn der Rat habe festgezurrt, dass bei allen Entscheidungen ab sofort "Lösungen bevorzugt" werden, "die sich positiv auf Klima-, Umwelt- und Artenschutz auswirken". Zudem seien ab sofort Investitionen zu priorisieren, die Emissionen von Treibhausgasen reduzieren. Hofnagel: „Klarer können die Argumente gegen eine Rodung der Grünfläche in Horstmar gar nicht sein.“ Weder würden vier dachbegrünte Häuser und ein paar neu gepflanzte Jungbäume als Pseudo-Ersatz das Klima in Horstmar verbessern, noch sei die Wohnbebauung ausgerechnet an diesem klimafreundlichen Ort zwingend notwendig. Denn allein schon einen Steinwurf entfernt entsteht das Wohnquartier Preußenstraße mit etwa 70 neuen Wohneinheiten.

Einladung für nächsten Dienstag

Die GFL-Ratsfraktion will nun mit möglichst vielen Bürgern, Vereinen, Institutionen und auch anderen Ratsfraktionen partei- und fraktionsübergreifen Druck gegen die Rodung des Kleinbecker Parks aufbauen. Aus diesem Grund ruft die GFL gemeinsam mit dem Arbeitskreis für Umwelt und Heimat zu einem Bündnis „Rettet den Kleinbecker Park“ auf. Eingeladen zu dem Auftakt sind alle engagierten Bürgerinnen und Bürger, Umwelt- und Klimagruppen, Vereine, Ratsfraktionen und Parteien. „Fernab von Parteipolitik wollen wir uns laut und stark für den Erhalt des Parks in Horstmar einsetzen. Dazu sollten wir gemeinsam einen bunten Strauß an Aktionen ins Leben rufen“, so Hofnagel.

  • Die Auftaktveranstaltung findet am kommenden Dienstag, 23. Juli, statt. Treffpunkt ist das Vereinsheim des Fischereivereins Lünen 1912, Baukelweg 13, 44532 Lünen. Beginn der Veranstaltung: 18.30 Uhr. Nähere Infos vorab über Johannes Hofnagel, Tel.: (02306) 13862, E-Mail: hofnagel@gfl-luenen.de

Hintergrund
Der Kleinbecker Park ist eine historische Grünanlage. Sie liegt im Zentrum des Lüner Ortsteils Horstmar am Kreisverkehr im Bereich des Rewe-Marktes und besteht aus rund 100 Bäumen. Mit seinen Stiel-Eichen bietet der Forst eine Baumart, die besser als viele andere mit Trockenheit klar kommt und somit Hitzeperioden eher übersteht. Der jetzige Baumbestand ist etwa 50 Jahre jung; Stiel-Eichen werden leicht 500 Jahre alt. Die Stiel-Eiche wurde im Jahre 1989 zum „Baum des Jahres“ benannt. Der Kleinbecker Park wurde vermutlich aus Kostengründen und der wohl länger angedachten Bebauung über viele Jahre nicht gepflegt, ist aber ökologisch intakt. Aufgrund von Sturmschäden müssten Baumkronen fachmännisch beschnitten und die gesamte Grünanlage einmal durchpflegt werden, um dem Park seinen alten Charme zurückzugeben. Allerdings droht dem Park die Rodung, da die Bäume für eine an dieser Stelle nicht erforderliche Wohnbebauung weichen sollen.

Autor:

Alexander Ebert (GFL-Ratsfraktion) aus Lünen

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