GFL hat Groko nicht stoppen können, ist aber Gewinner der Wahl
Die Wählergemeinschaft Gemeinsam Für Lünen (GFL) hat bekanntlich – und wie mehrfach berichtet – ihr oberstes Ziel, die Große Koalition aus SPD und CDU unter 50 Prozent zu drücken, bei der Ratswahl am 25. Mail 2014 nicht erreicht. Die GFL hat jedoch ein gutes Ergebnis erzielt und neun Ratsmandate gewonnen und damit zwei mehr als 2009. Eine genaue Analyse zeigt erstaunliche Erkenntnisse.
Wahlergebnisse nur mit Prozentzahlen zu analysieren, kann schnell ein schiefes Bild liefern. Das gilt umso mehr bei einer Wahlbeteiligung wie am Sonntag von leider nur 44,5% - ein Negativrekord. Alle Parteien sind aufgerufen, sich hierzu Gedanken zu machen und den Negativtrend zu stoppen und umzukehren (Gründe der niedrigen Wahlbeteiligung siehe Seite 2).
Bei genauer Betrachtung der Stimmenverteilung der letzten drei Kommunalwahlen (2014, 2009 und 2004) wird deutlich, die GFL ist der größte Wahlgewinner. Dies ist sehr gut, der beigefügten Abbildung zu entnehmen.
Die GFL hat nämlich gesamtstädtisch im Vergleich zur Kommunalwahl 2009 absolut 280 Stimmen dazu gewonnen. Das entspricht einem relativen Zuwachs von 13,1 auf 15,5 Prozent.
Klarer Verlierer der Kommunalwahl sind die Christdemokraten und die Grünen. Die CDU reklamierte zwar einen relativen Zuwachs von 0,6 Prozent für sich. Haben sie auch, aber nur wegen der schlechten Wahlbeteiligung. Tatsächlich hat die CDU 618 Stimmen verloren.
Und auch die SPD sollte sich nicht als die große Gewinnerin darstellen. Ihr relativer Zuwachs von 4,1 Prozent gegenüber 2009 bleibt nämlich in absoluten Zahlen ebenfalls unter Null, sie hat acht Stimmen verloren. Die GFL ist damit die einzige Gruppierung bei der Ratswahl, die substantiell zugenommen hat, abgesehen von den „Neulingen“ wie die Piraten oder die USB, die erstmalig kandidiert haben.
Die äußerst geringe Wahlbeteiligung in Lünen ist nach Ansicht der GFL auf folgende Gründe zurückzuführen: Insgesamt fehlte dem Wahlkampf der große „Aufreger“ wie zum Beispiel vor fünf Jahren der Bau des Trianel-Kohlekraftwerks. Außerdem haben die etablierten Parteien im Gegensatz zur GFL einen leidenschaftslosen Wahlkampf geführt. Ferner fehlt den Bürgerinnen und Bürgern zunehmend der Durchblick in die immer komplizierter werdenden Sachverhalte in der Kommunalpolitik. Und nicht zuletzt erwarten die Menschen eine sachorientierte Behandlung der Themen im Rat und in den Ausschüssen. Sie mögen keine hämischen oder rüden Auseinandersetzungen, wie sie zunehmend in den letzten Jahren geführt wurden.
Die GFL appelliert an alle Mitglieder des neuen Rates, sich gemeinsam für eine bessere und sachliche Arbeitsatmosphäre im Rat und seinen Ausschüssen sowie Gremien einzusetzen.
Der GFL-Vorstand bedankt sich herzlich bei ihren Wählerinnen und Wählern für das entgegen-gebrachte Vertrauen.
Autor:Gerd Kestermann aus Lünen |
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