GFL für neues Theaterkonzept durch Kultur-Arbeitskreis

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht wohlmeinende, auch mehr oder weniger sachkundige und selbst ernannte Kulturexperten zur Entwicklung des Theaters Stellung nehmen. Kulturbüroleiter Uwe Wortmann jammert verlorenen Abos nach, stellt öffentlich viele Fragen und gibt nach Meinung der Ratsfraktion Gemeinsam Für Lünen (GFL) darauf zu wenige Antworten. Selbstverständlich hat sich das Nutzerverhalten der kulturell interessierten Bürgerinnen und Bürger geändert, wie auch Wortmann erklärt. Er wolle alle Ideen mit Politik, Gesellschaft und Theaterbesuchern diskutieren. Richtig so, aber wann denn? Das hätte schon viel früher geschehen können.

Vor einem Jahr gab es nämlich dafür einen guten Ansatz: Es war ein interfraktioneller Arbeitskreis „Kultur“ aus dem Ratsausschuss für Kultur und Freizeit heraus gebildet worden, in dem ein breiter Katalog von Anregungen für die Stärkung des Theaters erarbeitet und diskutiert worden ist (vergl. Protokoll der Sitzung vom 25.1.2012) wie z. B. die Prüfung eines Eigenbetriebes „Kultur“ bei gleichzeitiger Trennung von Kirmes, Weihnachtsmarkt Drachenfest, Lünsche Mess vom Kulturbüro und Hinführung zum Stadtmarketing. Ferner eine verstärkte Öffentlichkeitsarbeit.

Weitere Ideen waren ein neues Theater-Konzept mit der Untersuchung der Besucher-Struktur, Überdenken der Preisstruktur, Proben von Gastspieltheatern, Workshops für das Personal, Koordination mit dem Lükaz-Spielplan sowie die Umstrukturierung des Personals.

Und nicht zuletzt war die nach Ansicht der GFL-Fraktion wichtige Programmaufstellung thematisiert worden, damit die Vorstellungen nicht im stillen Kämmerlein von wenigen Mitarbeitern oder nur dem Büroleiter eingekauft werden.

Der Arbeitskreis regte die Bildung eines Programmbeirats an. Eine Idee, die schon immer mal wieder diskutiert worden ist, jedoch nie umgesetzt wurde.

Die SPD hat sich diesem Arbeitskreis vor einem Jahr versagt, er galt ihr als überflüssig. Er hat danach auch nie mehr getagt. Nach Meinung der GFL-Fraktion wurde eine große Chance vertan, den Kulturbetrieb der Stadt grundsätzlich zu überdenken und vielleicht auch zum Positiven umzukrempeln. Kurz vor der Kulturausschuss-Sitzung am Mittwoch hagelt es mehr oder weniger gute Ideen, die in den wenigen Monaten bis zur Kommunalwahl kaum noch umgesetzt werden können. Ganz nebenbei: Den Kulturdezernenten nimmt die Bürgerschaft nur wahr, wenn er Ausstellungen eröffnet. Zu grundsätzlichen Fragen hat er sich bisher öffentlich nicht geäußert.

Autor:

Gerd Kestermann aus Lünen

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