Energieversorgung von morgen – Speicher für erneuerbare Energie
„Geplante Großinvestitionen in CO2-freie Stromversorgung würden einen beachtlichen Beitrag zur Energiewende in Nordrhein-Westfalen leisten“, so Dr. Achim Grunenberg, im Hinblick auf die Prüfung des Aachener Stadtwerkenetzwerk Trianel einer Investition von ca. 700 Millionen Euro in Simmerath.
Trianel will untersuchen, ob sich die Fläche des Windparks nördlich der L 246 als Oberbeckenstandort für ein Wasser-speicherkraftwerk eignet. Als Unterbecken des Kraftwerks soll dann die Rurtalsperre dienen.
Wasserspeicherkraftwerke pumpen bei geringem Stromver-brauch und hoher Stromeinspeisung durch Wind oder Sonne, Wasser von einem Unterbecken in ein höher gelegenes Oberbecken. Bei hoher Stromnachfrage wird das Wasser über ein unterirdisches Stollensystem in eine Turbine geleitet und erzeugt dabei Strom.
Die Trianel-Planungen finden in engster Abstimmung mit dem
WVER (Wasserverband Eifel-Rur) statt. Nach ersten Überlegungen könnte nördlich der Landstraße ein Oberbeckensee mit über 7 Millionen Kubikmetern Wasser errichtet werden. Zum Vergleich: Die Rurtalsperre hat bei einer Vollstau-Fläche von rund 780 Hektar Stauraum für 202 Millionen Kubikmeter Wasser. Über einen rund drei Kilometer langen Stollen könnten Oberbecken und Talsperre verbunden werden.
Der Vorstand des WVER, Professor Dr. Ing. Wolfgang Firk, sieht in den bisherigen Planungen eine große Chance für die Region: „Speicherkraftwerke sind neben Wind und Sonne die dritte Säule der CO2-freien Energieversor-gung“. Der Standort eigne sich nach ersten Prüfungen ideal für ein Wasserspeicherkraftwerk.
Auch nach Auffassung der nordrhein-westfälischen Landesregierung ist für die Energiewende und die Integration der Erneuerbaren Energien eine Neuausrichtung der Stromversorgung und des Stromnetzes einschließlich des Zubaus geeigneter Speichermöglichkeiten erforderlich. Abteilungsleiter Michael Geßner vom NRW Ministerium für Wirtschaft , Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr, der Minister Harry K. Voigtsberger vertrat, begrüßte die Bestrebungen der Gemeinde Simmerath und der beteiligten Unternehmen als einen wichtigen Beitrag zur Energiewende. Der klimafreundliche Ausgleich der fluktuierenden Strom-einspeisung der Erneuerbaren Energien erfordert den massiven Ausbau von Stromspeichern. Derzeit stellen Pumpspeicherkraftwerke die effizienteste Anlagenart für die Bereitstellung von kurzfristig verfügbarer Regel-energie dar. Dabei sind die Anforderungen von Natur und Umweltschutz natürlich weiterhin zu beachten.
„Die Energiewende ist eine Generationenaufgabe“, betont Dr. Achim Grunenberg. „So werden wir prüfen, ob die Tochtergesellschaft Energiehandel Lünen GmbH sich an diesem Wasserspeicherkraftwerk und weiterer Anlagen über die Projektphase hinaus mit bis zu 10 MW beteiligt“.
Autor:Lothar Schröter aus Lünen |
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