Dreifaches Weltkulturerbe in Lünen möglich – SPD Beckinghausen fordert Unterstützung von der Stadt

Die Lippe erstreckt sich über 11 Kilometer durch Lünen. Dabei durchläuft sie u.a. das Lippewehr Beckinghausen.
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  • Die Lippe erstreckt sich über 11 Kilometer durch Lünen. Dabei durchläuft sie u.a. das Lippewehr Beckinghausen.
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Das Ruhrgebiet und mit ihm die Stadt Lünen könnten demnächst um einige Attraktionen reicher werden. Die industrielle Kulturlandschaft Ruhrgebiet soll nach den Vorstellungen der Stiftung „Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“ in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen werden. Das Land NRW, der RVR, die Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen sowie die Emschergenossenschaft unterstützen dies als Partner der Stiftung. In einem ersten Schritt sollen die wesentlichen Merkmale zur Prägung der Ruhrgebietslandschaft durch großmaßstäbliche Schwerindustrie aus dem Zeitraum 1850-1950 herausgestellt werden. Für die Stadt Lünen sind drei solche Merkmale betroffen: die Lippe, der Datteln-Hamm-Kanal und die Hamm-Osterfelder-Bahnlinie.
Der SPD-Ortsverein Beckinghausen, durch dessen Bereich alle drei Punkte verlaufen, freut sich über die Chance, Ruhrgebiet und Stadt hier aufzuwerten. Der stellvertretende Vorsitzende Sven Weber hierzu: „Unsere Region wäre dann in einer Auflistung von knapp 900 bedeutsamen kulturellen Orten weltweit mit mehreren Punkten vertreten. Wir schätzen, dass dies einen touristischen Aufschub geben könnte.“
Damit das funktioniert, bittet die federführende Stiftung um Unterstützung der betroffenen Ruhrgebietskommunen. „Hier ist die Stadt Lünen aufgefordert, sich diesem Projekt anzuschließen und sich für die Eintragung der drei beschriebenen Merkmale in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten stark zu machen“, so Vorsitzender Robert Schmidt. „Wenn dies Erfolg hat, so sollte die Stadt mit entsprechenden Hinweistafeln, touristischen Radrouten und Werbung auf verschiedenen Plattformen mit diesem Pfund wuchern“, so Weber ergänzend für die SPD.
Zum Projekt gehören Kanäle, Flüsse inkl. Poldergebiete, prägende Eisenbahnlinien und historische Grünzüge innerhalb des Gebiets des RVR. Mehrere Kriterien müssen für die Aufnahme als Weltkulturerbe erfüllt werden. So muss für einen Zeitraum oder in einem Kulturgebiet der Erde ein bedeutsamer Schnittpunkt menschlicher Werte in Bezug auf die Entwicklung der Architektur oder Technik, der Großplastik, des Städtebaus oder der Landschaftsgestaltung aufgezeigt werden. Dies ist mit dem Austausch menschlicher Werte zu Entwicklungen in Technik, Architektur, regionaler Raumplanung und Management im Zeitraum von 1780 bis heute im Ruhrgebiet gegeben. Zudem wird durch die weitreichende und umfassende Landnutzung durch eine der weltweit bedeutendsten symbiotischen Konzentrationen von Kohle-, Eisen- und Stahlindustrie die einschneidende Epoche der Schwerindustrie in Kontinentaleuropa veranschaulicht.
Die Lippe, der Kanal und die Hamm-Osterfelder-Bahn erfüllen diese Kriterien aus Sicht der Projektverantwortlichen und des SPD-Ortsvereins. Die Erbauungsdaten von Kanal (größtenteils bis 1914 fertiggebaut) und Bahnstrecke (1905) gehören zu dem Zeitraum der industriellen Prägung des Ruhrgebiets. Die Lippe ist als wichtiger Naturraum landschaftsprägend für die nördliche „Kohle & Stahl“ – Region.
Der SPD-Ortsverein hat die Aufforderung zur Unterstützung an die Stadtverwaltung und die SPD-Fraktion gerichtet, und hofft auf zahlreiche Beteiligung durch die Stadt Lünen und den weiteren betroffenen Kommunen im Projektgebiet. Nach jetzigem Stand soll die Vorschlagsliste 2024 bei der UNESCO eingereicht werden.

Autor:

Robert Schmidt (SPD) aus Lünen

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