Streikende organisierten Familientag auf dem Lüner Marktplatz

- Es war viel los beim Familientag, den die Streikenden organisiert hatten.
- hochgeladen von Claudia Prawitt
„Wir wollen den Eltern und Kindern etwas Gutes tun“, sagt Streikleiterin Angelika Braun zum Familientag auf dem Lüner Marktplatz. Die seit vier Wochen streikenden Erzieher und Sozialarbeiter boten am Mittwoch ein Spielangebot vor dem Rathaus an.
Die Kinder konnten von 10 bis 12 Uhr Fahrrad oder Roller fahren, mit Kreide malen oder sich auf Rollbrettern ziehen lassen. Die Spielgeräte wurden aus den verschiedenen Kitas organisiert.
Für die Stärkung zwischendurch hatte der Jugendamtselternbeirat einen Stand aufgebaut. Dort gab es frisches Obst, Brötchen und auch Süßigkeiten. "Wir unterstützen die Erzieher und Eltern", sagen Sarah Hummel und Jessica Goerdes vom Elternbeirat.
Nicht nur in den Kitas wird gestreikt, auch im Jugendamt. Darauf weist Sozialarbeiterin Angela Kruse-Planinic hin. „Es gibt nur einen Notdienst. Nur vier bis fünf Kollegen arbeiten, sonst sind es 30.“
„Wir würden am liebsten sofort wieder an die Arbeit gehen“, sind sich alle einig. „Streik macht keinen Spaß“, so Angelika Braun. Sie und ihre Mitstreit(k)er hoffen inständig, dass bald eine Lösung gefunden wird. „Es tut sich etwas, Gespräche finden statt“, sind sie optimistisch. „Wenn der Streik ausgesetzt wird, jubeln wir alle!“ Das gilt ganz sicher auch für die Eltern.
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
3 Kommentare
Ich kann M. F. inhaltlich nur voll zustimmen.
Ergänzend dazu oder auch wiederholend (kann gar nicht oft genug dargelegt werden):
Erstmal sollte festgestellt werden, dass die "soziale Verantwortung" bei den Eltern anfängt und nicht bei denen, die zur Entlastung der Eltern die Kinder zur Betreuung halbtägig oder länger in erzieherische Obhut übernehmen.
Und die Anführung von Substantiven wie "Dummheit" oder "Egoismus" in einem zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern ausgetragenen Streit um Verbesserung der Arbeitssituation ist ja wohl vollkommen unangemessen.
Warum wenden Sie, Herr Bartz, sich nicht mal an die Adresse der Arbeitgeber und titulieren sie in der gleichen Weise. Die Arbeitgeber könnten den Streik ebenso schnell durch Einigung beenden, aber nein, die an der Front stehenden Erzieher*Innen müssen die Panik der Eltern ausbaden. Alle Eltern die sich aufregen könnten genauso gut Ihre Beschwerden vor den Rathäusern ihrer Städte kundtun oder bei den Bürgermeistern loswerden. Nur zu!
Ergänzend muss gesagt werden, dass es leider auch in den einzelnen Kommunen zu "Wettbewerbsverzerrungen" kommt. Alle nicht städtischen KITAs (also z.B. vom träger CARITAS oder so) dürfen nicht streiken und haben geöffnet.
Leider partizipieren diese Bediensteten dann auch von den bitter erkämpften Verbesserungen und nicht nur die gewerkschaftlich organisierten Mitglieder die inzwischen teilweise vehementen Anfeindungen ausgesetzt waren oder sind!