Die Fraktion von Bündnis’90 / Die Grünen will keine neuen Wohngebiete zwischen Laakstraße und Krempelbach
Was vom Verwaltungsvorstand der Stadt Lünen versäumt wurde, haben wir von Bündnis 90 / Die Grünen nun selbst in die Hand genommen:
Am 14.05.2014 führten wir eine Bürgerinformation zum umstrittenen Bebauungsplan 105 durch, die von Jutta Watzlawik, der Grünen Kandidatin des betroffenen Wahlbezirkes, moderiert wurde.
Mit dem von der SPD-CDU-Mehrheit gewol¬ten B Plan 105 soll die zzt. noch als landwirtschaf¬liche Fläche / Weide genutzte Fläche als neues Wohngebiet bauplanerisch gesichert werden. Auch die angrenzende Fläche des ehemaligen Hallenbads Altlünen soll bebaut werden.
Im vol¬besetzten Saal der Gaststätte „Haus Bössing“ erläuterte zunächst der Stadtplanungsfachmann der GRÜNEN Fraktion, Eckhard Kneisel, die wesentlichen Knackpunkte des Bebauungsplans aus GRÜNER Sicht: Lünen habe bereits Wohnbauflächen erheblich über Bedarf planerisch gesichert. Wegen des Bevölkerungsrückgangs seien neue Wohnba¬flächen auf lange Sicht nicht mehr erforderlich – schon gar nicht im Norden Lünens. Das Gebiet zwischen Laakstraße und Krempelbach sei nicht nur eine wichtige Kaltluftquelle, sondern sogar ein stadtökologisches Kleinod. Um möglichst viele Grundstücke bebauen zu können, überschritten einige Grundstücksgrenzen den im Flächennutzungsplan da¬gestellten Grünstreifen entlang des Krempelbachs. Auch die Hallenbadbaufläche überschreite die im FNP dargestellte Gemeinbedarfsfläche (Kindergarten). Aus denkmalpflegerischer Sicht sei die Umbauung des Bauernhofs kritisch zu sehen.
Volker Heimel, Biologe und Fledermausexperte, der inzwischen mehrere Begehungen des Plangebietes durchgeführt hat, zeigte mehrere Schwächen des von der Stadt Lünen in Auftrag gegebenen Umweltgutachtens auf: Im Gegensatz zu dem Befund der Gutachter habe er dort 3 Fledermausarten sicher nachgewiesen. Es sei sogar zu erwarten, dass dort noch weitaus mehr Fledermausarten vorkommen bzw. jagen, weil der Krempelbach ein hervorragendes Insektenbiotop sei. Einige Anwohner haben auch Feldhasen beobachtet.
Thomas Matthée, GRÜNES Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung, machte darauf aufmerksam, dass die Weidenfläche ein wichtiger Retentionsraum insbesondere bei Starkregenereignissen sei. Seiner Meinung nach müsse diese Fläche als „überschwemmungsgefährdetes Gebiet“ gemäß Hochwasserschut-gesetz eingestuft werden. Die von der Stadt Lünen als vorbeugende Hochwasserschutzmaßnahme vorgesehene Geländeaufschüttung um ca. 1 Meter sowie die erwartete Bodenversiegelung mache den naturnahen Ausbau des Krempelbachs zunichte und stehe daher nicht im Einklang mit der EU-Wasserrahmenrichtlinie.
Das Fazit der GRÜNEN lautet: Die Stadt Lünen möge auf die Bebauung der Fläche zwischen Laakstraße und Krempelbach verzichten.
Im Anschluss an die interessante und überaus erfolgreiche Veranstaltung gründete sich spontan eine Bürgerinitiative, die das Ziel verfolgt, die geplanten Wohngebiete zwischen Laakstraße und Krempelbach sowie auf der Fläche des ehemaligen Hallenbades Altlünen zu verhindern.
Ein Mustereinwand gegen den Bebauungsplan Nr. 105 „Laakstraße“ steht auf der Homepage der Grünen unter www.gruene-luenen.de zum downloaden bereit oder ist im Büro der Grünen in der Münsterstr. 1h, 44534 Lünen, erhältlich.
Autor:Silke Lenkeit aus Lünen |
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