Burkini ist Teilhabe - Jusos Lünen gegen Burkini-Verbot
Mit Unverständnis reagiert der Juso-Stadtverband Lünen auf das Burkini-Verbot im Freibad Cappenberger See und im Lippe Bad. „Wir Jusos sprechen uns für die Erlaubnis von Burkinis als Badekleidung in allen Lüner Schwimmbädern aus“, macht Lünens Juso-Vorsitzender Daniel Wolski deutlich.
Für viele muslimische Frauen bedeutet ein Burkini Teilhabe. Integration ist die chancengleiche Teilhabe in allen Bereichen der Gesellschaft, auch im Schwimmbad. „Mit diesem Verbot behindern wir die Teilhabe und Selbstbestimmung vieler muslimischer Frauen“, kritisiert Daniel Wolski.
Verwunderlich finden die Jusos die Aussage der Stadtwerke, Burkinis seien keine „den Geboten des Anstandes entsprechende Kleidung“. Wolski: „Wer entscheidet denn, was ‚anständig‘ ist?“
Die Jusos verstehen, dass die Bädergesellschaft Hygienevorschriften durchsetzen muss. Jedoch ist ein Burkini, der aus dem gleichen Material besteht wie ein Badeanzug, auch genauso hygienisch wie ein Badeanzug - vergleichbar mit einem Neoprenanzug mit Bademütze.
Es ist in Ordnung, dass die Schwimmaufsicht sichtbar trockenen Burkini-Trägerinnen vorschreibt, sich vor dem Schwimmen zu duschen, genauso wie allen anderen Schwimmerinnen und Schwimmern. Doch Burkini-Trägerinnen dürfen nicht mit einem pauschalen Verbot vom Schwimmbad-Besuch ausgeschlossen werden.
Weitere Argumente, die Burkini-Gegner anführen, können die Jusos nicht nachvollziehen. Auch ein Mann kann unter einer langen Badehose Unterwäsche tragen und außerdem kontrolliert niemand, ob sich ein Mann vor dem Sprung ins Becken gründlich unter der Dusche wäscht - und trotzdem verbietet niemand Männern den Schwimmbadbesuch in ihrer gewünschten Badekleidung.
Autor:Nina Kotissek (SPD) aus Lünen |
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