Brückendenkmal ins Rathaus

Die alte Graf-Adolf-Brücke soll in Teilen erhalten, als Kunstwerk hochstilisiert werden und den Bürgern damit im Gedächtnis bleiben. Vielleicht noch täglich Wehmut auslösen, weil man die Brücke zwischen dem politisch roten und schwarzen Lünen so oft überquert hat. Eine tolle Idee, meint die Fraktion Gemeinsam Für Lünen. Sie kann dem Vorschlag nahetreten, so ein historisches Denkmal in Nähe des früheren Standortes auf die Insel des künftigen Kreisverkehrs auf der Graf-Adolf-Straße/Marie-Juchacz-Straße/Im Hagen zu stellen. So umkreist man nicht nur den Rest einer Brücke, die Gedanken umkreisen auch die millionenteure Fehlentscheidung. Doch gemach, es gibt eine bessere Idee.

Haben doch kompetente Fachleute festgestellt, dass die alte Brücke für weniger als 1 Mio. Euro hätte saniert werden können. Für diese Lösung hatte auch die GFL-Fraktion plädiert. Dann hätte es aber keine neue Brücke und auch keinen Zuschuss vom Land gegeben, argumentierte die rot-schwarze Koalition im Rathaus, die lieber in die ach so überquellende öffentliche Stadt- und Landeskasse gegriffen und sie insgesamt um fast drei Mio. Euro erleichtert hat. Jetzt muss die Stadt sogar für die Brückenarbeiten noch knapp 200 000 Euro nachlegen, erfuhren die Bürgerinnen und Bürger mit dem Hinweis, dass die Abweichung von der Kostenschätzung sich im „üblichen Rahmen“ halte. Da warten wir doch mal auf die Endabrechnung, die vielleicht eine weitere Überraschung bereithält, selbstverständlich nur im „üblichen Rahmen“.

Nun wird ja ohnehin noch mehr Geld gebraucht und darum gebettelt, um ein Denkmal „im Bereich öffentlicher Kontrolle, ohne Störung und doch mit Beachtung“ aufzustellen, wie es das Bürgermeister-Büro die Lüner wissen ließ. Die GFL-Fraktion schlägt angesichts dieser Kriterien ausnahmsweise das Foyer des Rathauses als Standort für einen natürlich rot-schwarz angestrichenen Eisenträger vor. Das ist Kunst im öffentlichen Raum, stört niemanden, wird viel beachtet, rostet kaum und erinnert – auch die Politiker bei jedem Gang zu ihren Sitzungen – für alle Zeiten an die fragwürdige Entscheidung von 2012. Das kann man auch als nachhaltig bezeichnen.

Gerd Kestermann
für die Fraktion Gemeinsam Für Lünen

Autor:

Gerd Kestermann aus Lünen

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