Brücke Graf-Adolf-Str.: nach der Kostenüberschreitung nun die Bauverzögerung

Jetzt sind es die „Besonderheit der Brücke“ und die „Herausforderung bei der Statik“, die der Technische Beigeordnete Matthias Buckesfeld für die Verzögerung beim Bau der Graf-Adolf-Straßenbrücke bis November 2014 anführt. Und die Fernwärmeleitung dazu. Als wenn das nicht alles vor Baubeginn planungs- und genehmigungstechnisch hätte abgeschlossen sein müssen. Die Ratsfraktion Gemeinsam Für Lünen hat vor einem Jahr nach der Einholung von fachmännischem Rat - u.a. vom Ingenieurbüro Berger und Berger - dringend von einem Neubau abgeraten und für die deutlich kostengünstigere Sanierung der Brücke plädiert. Leider vergebens. Herr Buckesfeld setzte mit SPD und CDU den Neubau durch.

Mit großem Wortgeklingel versucht der CDU-Beigeordnete Buckesfeld nun die gravierende Verzögerung bis Oktober/November 2014 zu rechtfertigen. Die Negativmeldung, dass das Bauwerk teurer wird als geplant hat er den Bürgern schon vor einigen Monaten präsentiert. Aber laut Matthias Buckesfeld nur eine Kostenüberschreitung im „üblichen Rahmen“. Und jetzt behauptet der CDU-Beigeordnete, dass er mit aktuell festgestellten 3,4 Mio. Euro Herstellkosten im Bereich des „Budgetrahmens“ liegt, obwohl er mit diesem Betrag den ursprünglichen angesetzten Kostenansatz nachweislich bereits erheblich überschreitet. Nun darf man gespannt sein, wie teuer die Brücke wirklich wird, wenn Matthias Buckesfeld vielleicht im November 2014 feierlich das Band durchschneidet und den ersten Pkw fahren lässt. Vielleicht auch dann wieder die Aussage: eine Bauverzögerung nur im „üblichen Rah-men“.

Der Lüner Diplom-Ingenieur Rüdiger Berger, der Fachmann für Stahlkonstruktionen ist, empfahl noch vor der Bauvergabe im letzten Jahr, die Brücke besser für etwa eine Million Euro zu sanieren. Er machte damals bereits auf die kritischen Punkte dieses Bauvorhabens aufmerksam – er sah das Desaster schon damals auf uns zukommen. Es seien seiner Meinung nach „Ausreden“, die der Beigeordnete jetzt vorbringe. Die kritischen Aspekte sind offensichtlich unterschätzt worden. Und den Lüner Bürgern werde zugemutet, 24 Monate auf einen wichtigen Lippeübergang zu verzichten. Die Brücke sei nur aus „fadenscheinigen“ Gründen entfernt worden.

Nach dem Desaster mit der Straßenbeleuchtung hat der CDU-Beigeordnete nun unnötiger Weise noch das Desaster mit der Brücke für uns in Lünen aufgebaut. Die GFL-Fraktion wird im zuständigen Ausschuss für Stadtentwicklung dezidierte Anfragen zu diesem Brückenbauprojekt stellen, nachhaken und klar Position beziehen.

Autor:

Dr. Ulrich Böhmer aus Lünen

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