GFL verhält sich fragwürdig
Beschluss Kleinbeckerpark ist auch unter „Klimanotstand“ ausgewogen
In den aktuellen öffentlichen Diskussionen sind aus Sicht der CDU einige Punkte noch deutlich zu kurz gekommen.
Die Aktivität der GFL ist mindestens als ungewöhnlich und fragwürdig zu
beurteilen. Sie ist zwei Mal in einer demokratischen Abstimmung im Ausschuss
und im Rat der Stadt Lünen unterlegen und will dies nach eigenen Angaben
„nicht hinnehmen“. Wozu gibt es frei gewählte Vertreter der Bürger, wenn
dann anschließend – nachdem die notwendigen Beschlüsse demokratisch
mehrheitlich gefasst sind – eine im Rat vertretene Fraktion eine Bürgerinitiative
gründet um gegen den Beschluss vorzugehen?
Hierzu wäre im Vorfeld genügend Zeit gewesen, um auf das Meinungsbild der
anderen Fraktionen demokratischen Einfluss zu nehmen.
Leider ist in der Sache völlig untergegangen, dass gerade die Bebauung auf der
Fläche des Kleinbecker Parks in Horstmar klimaschutzorientiert und auf den
Lüner Bürger ausgerichtet ist:
- Zentrale Lage im Ortsteil
- Kurze Wege zur Nahversorgung, zu Schule, Kindertagesstätte,
Nahverkehr incl. Bahn
- Dringender Bedarf in Lünen für Wohnungsbau
- Andere Naherholungs- u. Grünflächen in unmittelbarer Nähe
(Haldenweg, Seepark)
- Keine Inanspruchnahme von Flächen außerhalb der besiedelten Gebiete
in Lünen, wo Infrastruktur nicht in vollem Umfang vorhanden ist.
Diese Kriterien haben für uns in der Abwägung den Vorrang gehabt. Der Erhalt
des kleinen zusammenhängenden Parkbereichs, hätte eine reichliche
Durchforstung erfordert. Der Seepark mit über 1 Millionen qm-Fläche liegt in
unmittelbarer Nähe zum Kleinbeckerpark, der nur knapp 5.000 qm Fläche hat.
Alternative zur Bebauung wäre der Kauf vom Eigentümer gewesen, was
erhebliche Investitionen und vor allem langfristig Unterhaltungskosten nach
sich gezogen hätte.
Es gibt nach Mitteilung der Verwaltung keine besonders schützenswerten
Bestände an Fauna und Flora. Die Klimawirkung des Erhalts wäre eher gering.
Die negativen Auswirkungen sind geringer als zusätzliche Siedlungsbereiche am Ortsrand auslösen. Es fehlen Wohnungen in Horstmar und Politik muss viele Interessen gleichzeitig berücksichtigen - eben auch eine gesunde
Wohnstruktur.
Der zu bebauende Bereich wird erhebliche Grünzonen belassen und entspricht
damit dem Gesamtbild in Lünen, das durch stark durchgrüntes Wohnen
geprägt ist und uns von einer Großstadt angenehm unterscheidet. Die
Wohnungen dort werden vielen Horstmarern ermöglichen weiterhin in ihrem
Quartier bleiben zu können. Durch die enge Anbindung an die Nahversorgung
und den ÖPNV können viele Kfz-Fahrten von zukünftigen Bewohnern des
Gebietes vermieden werden. Deshalb entspricht der Beschluss den
Grundsätzen des Klimaschutzes.
Jeder Beschluss im Rat, der nicht eng an Gesetze gebunden ist, beinhaltet eine
Abwägung. Auch und gerade deshalb lag kein Widerspruch zum Beschluss des
„Klimanotstands“ vor, bei dem gerade die CDU auf diese Abwägung deutlichst
hingewiesen hat und die dann auch im Beschluss konkret aufgenommen wurde.
Autor:Martina Adam aus Lünen |
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