Alleinerziehend, arbeitslos – aber nicht chancenlos Das Landesprogramm TEP erleichtert seit fünf Jahren den Einstieg in eine Teilzeitberufsausbildung
Das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales teilt mit:
Alleinerziehend, ohne Ausbildung, arbeitslos – damit dies nicht zur beruflichen Sackgasse wird, gibt es seit fünf Jahren flächendeckend in NRW das Landesprogramm zur Förderung der Teilzeitberufsausbildung, TEP. Arbeitsminister Rainer Schmeltzer hat jetzt eine erste Bilanz gezogen: „Etwa 70 Prozent der Teilnehmenden konnten wir erfolgreich beim Einstieg in eine Ausbildung unterstützen oder ihnen eine andere Perspektive eröffnen.“
2,8 Millionen Euro aus Landes- und EU-Mitteln stellt das Arbeitsministerium jährlich für bis zu 540 Plätze im Programm „Teilzeitberufsausbildung – Einstieg begleiten – Perspektiven öffnen“ zur Verfügung. Junge Menschen mit Familienverantwortung bekommen Hilfe bei der Berufsorientierung und der Suche nach einem Ausbildungsplatz in Teilzeit. Die Unterstützung reicht von Erstellung der Bewerbungsunterlagen über Bewerbungstrainings bis hin zur Vermittlung von Betriebskontakten. Außerdem gibt es Hilfen, um Familie und Ausbildung zu vereinbaren, etwa bei der Suche nach einer geeigneten Kinderbetreuung.
„Für Alleinerziehende oder Menschen mit Pflegeverantwortung ist die Teilzeitausbildung oft eine zweite Chance, die eigene Zukunft in die Hand zu nehmen und sich eine berufliche Perspektive zu schaffen“, sagte Minister Schmeltzer. Zwei Drittel der Teilnehmenden am Programm TEP (63 Prozent) sind alleinerziehende Frauen. Das Durchschnittsalter beträgt 26 Jahre. „Alleinerziehende ohne Berufsausbildung sind in besonderen Maße von Langzeitarbeitslosigkeit bedroht“, so Schmeltzer. „Mit TEP haben wir ein wirksames Instrument zur Verhinderung von Langzeitarbeitslosigkeit in der Hand.“
2.571 Personen haben seit dem offiziellen Start des Programms im Frühjahr 2011 an TEP teilgenommen, 1.772 von ihnen konnten erfolgreich bei der Aufnahme einer betrieblichen oder schulischen Berufsausbildung unterstützt werden oder fanden einen Einstieg in andere Qualifizierungen, Praktika, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, Studium oder Ähnliches. „Das Programm TEP ist also ein voller Erfolg“, bilanziert Schmeltzer.
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden maximal ein Jahr lang in derzeit 41 Projekten verschiedener Berufsbildungsträger betreut. Nach einer Vorbereitungsphase und erfolgreicher Bewerbung werden die Teilnehmenden auch während der ersten Monate ihrer Ausbildung begleitet.
Eine Krefelder Schreinerei zum Beispiel bildet eine junge Mutter zur Schreinerin aus – zum ersten Mal in Teilzeit und als dritte weibliche Auszubildende überhaupt. Mit dem Programm TEP will das Ministerium auch die Betriebe erreichen. Sie werden über das Instrument der Teilzeitausbildung informiert und bei der Umsetzung unterstützt. Das Berufsbildungsgesetz bietet seit 2005 die gesetzliche Grundlage für eine Ausbildung in Teilzeit, wenn ein berechtigtes Interesse vorliegt, beispielweise wegen der Betreuung eines Kindes.
Autor:Harald Piller aus Lünen |
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