Ärger um Briefe zur Wahl in Selm

Nicole Graumann mit Tochter Nele warf den weißen Brief im Glauben an eine Werbesendung fast in den Müll. | Foto: Magalski
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Wähler in Selm ärgern sich über ihre Stadt. Grund für die Aufregung sind weiße Umschläge mit Unterlagen zur Wahl Ende Mai - doch auf dem Brief fehlt nach Ansicht einiger Bürger ein Hinweis auf den wichtigen Inhalt.

Kommunalwahl, Landratswahl und Europawahl. Der vierte Sonntag im Mai gerät zum Wahlmarathon und seit einigen Tagen kommen die Wahlbenachrichtigungen mit der Post ins Haus. In Selm aber gibt es vor der Wahl bei einigen Lesern die Sorge, dass manche Wähler am 25. Mai erst gar nicht zur Urne gehen - aufgrund fehlender Informationen. Die Kritik: Die weißen Umschläge mit dem Aufdruck " Deutsche Post Infopost" und der jeweiligen Adresse im Sichtfenster tragen keine Hinweise auf die Wahlunterlagen im Inneren. Das Ende vom Brief: Laut Aussagen mehrerer Bürger gegenüber unserer Redaktion landete die Benachrichtigung in ihnen bekannten Fällen in der Mülltonne, weil die Empfänger irrtümlich von unerwünschter Werbung ausgingen. Wie etwa Nicole Graumann aus Selm. Die junge Mutter las durch Zufall über die Briefe bei Facebook und sagt: "Ohne den Beitrag hätte ich den Umschlag in den Müll geworfen."

Wahl auch ohne Benachrichtigung

"Hier bei der Stadt Selm sind bis heute noch keine Beschwerden eingegangen und auch die Zahl der bisherigen Briefwahlanträge zeigt, dass die Wahlbenachrichtigungen angekommen und geöffnet worden sind", so Pressesprecherin Maja Werlich am Dienstag auf Anfrage. Eine kurze Recherche von Georg Hillmeister, bei der Stadt Selm zuständig für die Wahl, habe zudem ergeben, dass Aufdrucke auf den Umschlägen eine Seltenheit seien. Denn der Dienstleister, der für vierhundert Kommunen die Wahlunterlagen in dieser Form drucke, habe nur in vier Fällen einen Hinweis wie etwa "Wahlbenachrichtigung" auf dem Umschlag gehabt. Wählen dürfen die Wahlberechtigten in jedem Fall, auch ohne Benachrichtigung. Der Brief ist nur eine Information. Für das Kreuzchen am Wahltag reicht der Personalausweis.

Lünen hat gelbe Briefe mit roter Schrift

In Lünen kamen die Unterlagen zum ersten Mal ebenfalls als Infopost über den Service der Deutschen Post ins Haus, allerdings in einem gelben Umschlag mit einem roten Schriftzug "Wahlbenachrichtigung" und dem Logo der Stadt. Dass die Städte in diesem Jahr Briefe mit einem doppelseitig bedruckten Blatt statt der altbekannten Postkarten verschicken, hat einen einfachen Grund: Die Informationen zum Wahlmarathon passen einfach nicht auf so kleinen Raum.

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Nicole Graumann mit Tochter Nele warf den weißen Brief im Glauben an eine Werbesendung fast in den Müll. | Foto: Magalski
So sieht die Wahlbenachrichtigung in Lünen aus. | Foto: Magalski
Autor:

Daniel Magalski aus Lünen

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