4 Lüner Personen im Rampenlicht der 44. Kalenderwoche 2015
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In der 44. KW drängten sich 4 Personen in den Vordergrund des Betrachters der Lüner Politikszene.
An der Hitlisten-Spitze stand unbestritten der neue Lüner Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns, es folgten in politischer Verantwortung der 1. stellvertretende Bürgermeister Rolf Möller und der 2 Stellvertretende Bürgermeister Arno Feller.
Wenn auch nicht Politiker, dafür aber Meinungsbildner in Lünen ist last but not least der Vorsitzende der Sparkasse Lünen, Ulrich Fischer, zu nennen.
Zu 1.
Bürgermeister Jürgen Kleine-Frauns
Er beging am 29.10. seine offizielle Amtseinführung und leitete seine 1. Ratssitzung.
Eine Woche vorher hat er seine Bewährungsprobe bei der Leitung des Haupt- und Finanzausschusses bereits bestanden.
In Nachbetrachtung der Ratssitzung wurde von der Mehrheit der Beobachter seine Moderationsbereitschaft genauso wie seine Bestimmtheit in der Sache, auch in der Abgrenzung zu seiner letzten politischen Heimat, der GfL, löblich bewertet.
Letztlich ein gelungener Start in seine Amtszeit!
Zu 2.
Erster Stellv. Bürgermeister Rolf Möller
Nach der verlorenen Bürgermeisterwahl hatte sich Rolf Möller eine Auszeit für Überlegungen zu seiner politischen Zukunft gegönnt.
Trotz seiner offiziellen Rückmeldung Mitte Oktober zur Weiterführung seiner politischen Arbeit war Rolf Möller, wie auch schon 1 Woche vorher für die Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses, für die Ratssitzung zur Amtseinführung von Jürgen Kleine-Frauns leider verhindert.
Somit konnte er auch nicht seiner protokollarischen Pflichtausübung, der Amtsübergabe des Bürgermeisteramtes, nachkommen.
Das wirft, trotz offizieller Rückmeldung ins politische Leben, Fragen zur politischen Zukunft des vorher mit um das Bürgermeisteramt konkurrieren SPD-Politikers auf.
Der annähernd 2 Jahre andauernde Bürgermeisterwahlkampf mit dem dann enttäuschenden Wahlausgangs mag Spuren hinterlassen haben.
Bedauerlich, dass der u. a. mit dem Slogan "Frag doch mal den Rolf" angetretene Wahlkämpfer, für entsprechende Fragen der Lokalpresse zur Klarstellung bislang nicht zur Verfügung stand.
Das werden wohl Möller-Wähler wie auch die interessierte Öffentlichkeit nicht nachempfinden können!
Zu 3.
Zweiter Stellv. Bürgermeister Arno Feller
Als protokolltechnischer Nachrücker war er in der Position, die Amtsübergabe des Bürgermeisteramtes zu vollziehen.
Die anwesende Bürgerschaft empfand den Redebeitrag des ebenfalls vorher im Wahlkampf zum Bürgermeisteramt angetretenen CDU-Politikers als durchaus sachbezogen, aber auch pointiert.
Insgesamt also ein gelungener Vollzug der Amtspflicht.
Zu 4.
Vorstandsvorsitzender Sparkasse Lünen Ulrich Fischer
Diese Personality rückte durch die Beratung in der Ratssitzung über die Sparkassenfusion in den Fokus.
Bekannt ist, dass Ulrich Fischer in den Planungen der fusionierten Sparkasse keine Rolle mehr spielt.
Insofern verständlich, dass sich Fragen zum derzeitigen Status des Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Lünen-Selm und über die Beweggründe der Entscheider zur Nichtberücksichtigung des Vorsitzenden des größeren Fusionspartners in der Neustrukturierung stellen.
Letztlich greift diesbezüglich die inzwischen jedermann bekannte Austern-Politik der Sparkasse Lünen "Keine Information".
Auch bei der Schließung der Bargeldautomaten in Cappenberg und Gahmen wurden schon Nachfragen nach den detaillierten Begründungen abgelehnt, ebenso wie zu den Aktivitäten der Sparkassenstiftungen.
Üblicherweise gibt jedes in der Öffentlichkeit agierende Unternehmen bei der Umbesetzung seiner Führungscrew ein mehr oder weniger umfangreiches Statement zur Situation ab.
Im Gegensatz dazu stuft die Sparkasse und die Person Ulrich Fischer offensichtlich das berechtigte Interesse der Öffentlichkeit, der Sparkassenkunden und der Politik in Lünen an der Führungssituation der Sparkasse also nun wieder einmal als unerheblich ein.
Daraus mag jeder persönlich seine Schlussfolgerungen ziehen!
Die Suche nach der Gestaltung einer neuen Zukunft des wohl bald nicht mehr in den Diensten der Sparkasse Lünen tätigen Ulrich Fischer erscheint zumindest für eine angemessene Zeit finanziell überbrückbar zu sein.
Aus dem Jahresabschluss 2014 der Sparkasse Lünen-Selm ist zu entnehmen — Zitatbeginn "Im Falle einer Nichtverlängerung der Dienstverträge haben Herr Ulrich Fischer und Herr Heiko Rautert Anspruch auf Ruhegehaltszahlungen mit ihrem Ausscheiden, sofern die Nichtverlängerung nicht von ihnen zu vertreten ist.
Der Anspruch von Herrn Ulrich Fischer beträgt derzeit 50 % und der von Herrn Heiko Rautert derzeit 40 % der festen Bezüge.
Im Falle der regulären Beendigung ihrer Tätigkeit haben die im Geschäftsjahr bei der Sparkasse tätigen Mitglieder des Vorstands Anspruch auf Ruhegehaltszahlungen. Der Anspruch von Herrn Ulrich Fischer beträgt dann 55 % und der von Herrn Heiko Rautert 55 % der festen Bezüge."— Zitatende.
Ergänzende Anmerkung: Die "Festen Bezüge" von Ulrich Fischer belaufen sich auf 290.000 EUR. Eine Befristung aus obigem Zitat ist nicht erkennbar.
Das Ausscheiden des Vorstandsvorsitzenden beinhaltet somit erkennbar auch eine wirtschaftliche Belastung für die zukünftig fusionierte Sparkasse.
Nebenbei ist bemerkenswert, dass den beiden Vorständen der Sparkasse Lünen-Selm im Geschäftsjahr 2014 trotz der anscheinend nicht für die Zukunft als ausreichend bewerteten positiven Planungsgestaltung noch Leistungszulagen über jeweils 37.000 EUR bzw. 34.000 EUR von den verantwortlichen Kontrolleuren bewilligt worden sind.
Die Notwendigkeit der Sparkassenfusion Werne – Lünen wird noch genauer abzuklopfen sein.
Die allerorts zu hörende Begründung, dass die "Entwicklung der Finanzmärkte" diesen Schritt unausweichlich machen, kann es allein wohl nicht sein.
Denn dann müsste konsequenterweise eine Welle der Sparkassenfusionen in NRW und darüber hinaus anstehen und beispielsweise die Sparkassen im Kreis Unna ihr Heil in der Zusammenführung in eine Kreissparkasse zur Erhöhung ihrer Schlagkraft im Finanzmarkt anstreben!
Autor:Reiner W. Dzuba aus Lünen |
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