300.000 Euro für Aktion schöner Bahnhof

Der Lüner Bahnhof: Im Empfangsbereich des Hauptgebäudes „hui“ – in den Tunneln zu den Gleisen eher „pfui“. Doch damit ist bald Schluss. Für insgesamt 300.000 Euro will die Deutsche Bahn vor allem die dunklen Unterführungen viel heller und freundlicher gestalten.

Der Lüner Hauptbahnhof ist damit ein kleines„Glückskind“. Denn von den insgesamt rund 800 Bahnhöfen in NRW erhalten nur vier Stationen solch eine Zuwendung, um die Aufenthaltsqualität zu verbessern.

Das Motto dabei: „Licht und Farbe“. Wände und Decken werden in Lünen saniert und erhalten eine neue Farbe. Sie strahlen demnächst in gelb. „Ein RAL-Ton, damit unser Graffitti-Programm besser durchführbar ist“, erläutert Jörg Seelmeyer, Leiter des Bahnhofsmanagment Dortmund. Innerhalb weniger Tage nach Schadensmeldung sollen Schmierereien dann entfernt sein.

Der Boden in den Unterführungen wird ebenfalls erneuert. Er erhält dazu ein taktiles Leitsystem für Sehbehinderte und Blinde. Einige Elemente des Wegeleitsystems werden ausgetauscht und die Zugangstür erneuert.
„Wir möchten unseren Kunden die Wartezeit im Bahnhof so angenehm wie möglich machen“, sagt Seelmeyer. 4.500 Menschen frequentieren den Bahnhof täglich. Seelmeyer bittet die Kunden auch um Verständnis für auftretende Beeinträchtigungen während der Bauzeit. Bis Ende August will man die Arbeiten erledigt haben. Dazu werden auch noch die beiden „ausgetretenen Treppen“ an den oben gelegenen Gleisen erneuert. Diese Umsetzung will man dann bis zum Ende des Jahres fertiggestellt haben.

Auch die Stadtverantwortlichen freuen sich über die Umgestaltung des Bahnhofs. „Bahnhöfe sind immer Visitenkarte der Städte. Die Bürger der Stadt sind erfreut über diese kurzfristig umgesetzte Sommeraktion“, so Bürgermeister Hans Wilhelm Stodollick. „Das Gelb kommt hier in der Region gut an“, meinte Lünens erster Bürger im Hinblick auf die erfolgreichen Kicker von Borussia Dortmund.

Als Erfolg werten auch der Senioren- und Behindertenbeirat die neue Gestaltung des Bahnhofs. Schließlich hatten sie das Thema aufgegriffen und nach einer Begehung ein Gutachten erstellt, bei dem der Bahnhof in Sachen Barrierefreiheit und Sicherheitsgefühl schlecht wegkam. Dieses Gutachten wurde zur Deutschen Bahn geschickt und brachte vielleicht auch so den Stein ins Rollen. „Der Bahnhof in Lünen ist teilbarrierefrei“, so Seelmeyer von der DB. Er konnte zwar nicht versprechen, dass der Bahnhof demnächst komplett barrierefrei sein wird. „Aber wir bleiben am Ball!“