Uhus, Keiljungfern und Äpfel für Allergiker

34 Brutpaare hatte der Steinkauz 2013. Sie zogen 92 Junge groß.
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Äpfel sind gesund. Doch nicht jeder kann sie vertragen. Allergien nehmen zu: Juckreiz im Mund und eine geschwollene Zunge sind nicht gerade angenehm. Deshalb versucht der Arbeitskreis für Umwelt und Heimat in Lünen Apfelsorten zu züchten, die auch Allergiker essen können.

In der Jahreshauptversammlung im Hotel Westermann waren „Äpfel für Allergiker“ eines der Themen. Klaus Papius von der AG Praktischer Naturschutz des Vereins berichtete von neuen Versuchen mit veredelten Niedrigstamm-Sorten.

Insgesamt werden zwölf Streuobstwiesen mit 250 Hochstammbäumen gepflegt. 183 Apfelbäume (52 Sorten) brachten im letzten Jahr die Rekordernte von 90 Zentnern Äpfeln. Das 10. Apfelfest im September war ein voller Erfolg.

„1983 wurde der Bio-Garten am Hasenweg in Brambauer mit einer Fläche von 1.000 Quadratmetern vom Arbeitskreis übernommen. Heute bewirtschaften wir 14.000 Quadratmeter – Grabeland, Heuwiesen und Viehweiden“, erklärte Papius.

Arbeit für die Natur gibt es genug: 2013 wurden 40 Kopfweiden an der Lippe geschnitten. 200 Stunden waren die Mitglieder dafür im Einsatz. Sie stutzten außerdem Hecken und mähten Wiesen. Mit viel Mühe wurden die eigenen Teiche in der Lippeaue und am Hof Overthun ausgebaggert und entschlammt.

Artenschutz liegt dem Arbeitskreis für Umwelt und Heimat am Herzen. Die AG Greifvögel von Siegfried Feuerbaum führt genau Buch über Brutpaare und Jungvögel. Mit Spiegeln an langen Stangen wird neugierig in die Nester geschaut.

Thorsten Prall gab eine Übersicht über die heimischen Greifvögel. Vier Habichtspaare brüteten erfolgreich und acht Jungvögel flogen aus. Im kalten Winter 2012/2013 gab es nicht so viele Mäuse. So flogen bei nur elf Mäusebussardpaaren 17 Jungvögel aus. Vier Brutpaare mit insgesamt fünf Jungen gab es bei den Baumfalken. In einem Mäusebussardnest brütete ein Uhupaar und zog ein Junges groß.

Jochen Heinrich ist Experte für Libellen und Schmetterlinge. Mit wunderschönen Fotos stellte er u. a. die gebänderte Prachtlibelle vor, die Keiljungfer, die Feuerlibelle. Der Distelfalter legt bis zu 3.000 Kilometer zurück, wenn er aus dem Mittelmeerraum nach Skandinavien fliegt. Den Admiral kennt man ja noch, aber auch „Blutströpfchen“ und „Kleewidderchen“ heißen interessante Schmetterlinge.

„Wenn 1.000 Raupen der Gespinstmotte an einem Strauch knabbern und alles einspinnen, sieht das zwar gefährlich aus, aber innerhalb von drei bis vier Tagen werden die Raupen von Vögeln gefressen und die Sträucher erholen sich wieder“, erklärte Jochen Heinrich.

Schleiereulen hatten nur acht Junge

Klaus Papius berichtete, dass in 26 kontrollierten Kästen 18 Turmfalkenpaare insgesamt 70 Junge ausgebrütet hätten. Die Schleiereulen waren nicht sehr aktiv: In 66 kontrollierten Kästen zogen nur drei Brutpaare insgesamt acht Junge groß. 34 Steinkauz-Brutpaare hatten 92 Junge. Das Wanderfalkenpaar am STEAG-Kraftwerk war 2013 nicht erfolgreich. Die Wanderfalken an der St.-Marienkirche zogen drei Jungvögel auf. Am Kraftwerk Heil brütete im Wanderfalkenkasten auch letztes Jahr wieder ein Uhupaar. Drei Jungvögel wurden groß. Das Uhupaar im Cappenberger Wald zog ein Junges auf.

Unter Leitung von Klaus Heigis wurden mit Schutzzäunen an der Brambauer Straße 149 Erdkröten vor dem Überfahren gerettet. An der Brunnenstraße waren es sogar 1.269 Amphibien.

Manfred Scholz ist seit der Gründung des Arbeitskreises für Umwelt und Heimat vor 36 Jahren Vorsitzender. Er wurde auch diesmal ohne Gegenstimme wiedergewählt, ebenso wie die anderen Vorstandsmitglieder. Scholz informierte über die Neuaufstellung des Regionalplans und kritisierte, dass trotz sinkender Einwohnerzahlen in Lünen zuviel gebaut werde und damit Naturfläche drastisch verringert. Er stellte die ökologischen Wahlprüfsteine vor, die der Verein vor der Kommunalwahl an die Parteien geschickt hat.

Der Arbeitskreis hat engagierte Mitglieder, braucht aber Verjüngung. In einer gesonderten Versammlung soll darüber diskutiert werden, wie man zum Beispiel noch mehr mit Schulen zusammenarbeiten kann.

Sie haben auch Interesse an Natur und Umweltschutz? Sie wollen in einem netten Verein tatkräftig mitmachen? Dann nehmen Sie Kontakt auf: E-Mail: info@umweltundheimat.de, Telefon: 02306 54905. Mehr auf der Homepage http://www.umweltundheimat.de/

Autor:

Doro Backmann-Kaub aus Lünen

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