Straßensperrung: Samstag werden Wildschweine gejagt
Wegen einer Wildschweinjagd wird die Cappenberger Straße im Abschnitt „Am Struckmannsberg“ bis zur Straße „Im Dreischfeld“ am Samstag, 5. Dezember, von 9 bis 13 Uhr voll gesperrt. „In den Wäldern zwischen Lünen und Cappenberg haben sich die Wildschweine stark vermehrt“, erklärt Wildmeister Peter Markett.
Das Problem: Sie fühlen sich nicht nur in den ungestörten Waldgebieten wohl, sondern auch in der Nähe von menschlichen Siedlungen, wie eben in der Umgebung des Gebietes „Am Struckmannsberg“. „Und da kommt es zu diversen Konflikten", weiß der Jagdleiter der Verwaltung des Grafen von Kanitz. „Gärten werden verwüstet, der neu errichtete Friedhof 'Ruheforst' fast täglich heimgesucht.“
Außerdem käme es vermehrt zu Wildunfällen auf der Straße und auch die Äcker der Landwirte würden erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Wildmeister Peter Markett führt ein weiteres Problem des großes Wildschweinbestandes auf: „Es besteht ein erhöhtes Risiko der Einschleppung und Verbreitung der Schweinepest, das gravierende negative Folgen für die hiesige Landwirtschaft nach sich ziehen würde.“
Keine natürlichen Feinde
Da Wildschweine außer extremer Witterung und Seuchen keine natürlichen Feinde hätten, ließe sich der Bestand nur durch eine intensive Bejagung begrenzen. Dabei sei eine eher ruhige Einzeljagd nicht geeignet, da sie bei einer Vermehrungsrate bis zu 200 Prozent einfach nicht effektiv genug sei.
Jagd mit Hunden
Deshalb müssten sogenannte „revierübergreifende Drückjagden“ durchgeführt werden. Dazu seien Hunde dringend erforderlich, die die Tiere aus den mit dichtem Baum- und Strauchgehölz und Brombeerbereichen ausgestatteten Revieren aufspüren und in Bewegung bringen würden. Durch die Jagd mit Hunden steige aber auch das Risiko, dass Wild und auch die Jagdhunde Straßen überqueren und es zu gravierenden Unfällen käme. Deshalb sei die Absperrung besonders gefährdeter Straßenabschnitte, wie jetzt an der Cappenberger Straße nötig.
Umleitung ausgeschildert
Die Stadt Lünen hat für die Sperrung des Abschnittes „Am Struckmannsberg“ bis zur Straße „Im Dreischfeld“, von der auch Geh- und Radwege betroffen sind, eine Umleitung eingerichtet. Diese führt über die Laakstraße und die Borker Straße.
„Die örtliche Jägerschaft ist in dem gebildeten revierübergreifenden Zusammenschluss gewillt, die Wildschweinbestände massiv zu reduzieren, ist aber dabei auf das Verständnis der Bevölkerung und die Unterstützung der Behörden angewiesen. Dieses Problem kann nur Hand in Hand gemeinsam gelöst werden“, betont Wildmeister Peter Markett.
Autor:Claudia Prawitt aus Lünen |
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