Übungsstunde im Starten und Landen
Störche - wohin das Auge blicket
Ganz allein stand er da, mitten auf dem Feld, als wir mit dem Auto um die Ecke bogen - ein einsamer Weißstorch, so dachten wir.
"Da sind noch zwei auf der anderen Seite", schnell anhalten, aussteigen und ein Foto machen. Beim nächsten Mal waren es auf einmal 5, wo waren die denn so schnell hergekommen? Und dann entdeckte ich den Rest, der über uns im Aufwind seine Kreise zog. Beeindruckend die Spannweite, die um die zwei Meter beträgt und das ruhige Gleiten, fast schon ein Schweben in der Luft.
Wussten Sie, dass Weißstörche auf die warmen Aufwinde (Thermik) bei ihrem Zug ins Winterquartier in den Süden nach Afrika angewiesen sind und daher das Mittelmeer auf ihrer Route meiden, da über dem Wasser keine Aufwinde entstehen? Ich wusste es mal, hatte es aber vergessen bis sie mir hier wieder begegnet sind und ich etwas mehr über die großen Vögel mit den roten Schnäbeln erfahren wollte.
Insgesamt konnten wir 14 Störche zählen. Einer nach dem anderen landete auf dem abgeernteten Feld. Es schienen Jungstörche mit einem älteren Tier zu sein, die das Landen und das Ausnutzen der Thermik übten. Nach einer Weile zogen sie weiter.
Ein wunderschöner Anblick: Störche, die sich auf ein unsichtbares Signal in die Luft erheben und sich dann vom Aufwind immer höher und höher tragen lassen, bis nur noch Punkte am Himmel zu erkennen sind und sie sich von einem Schwarm Möwen kaum unterscheiden lassen. Wie kleine Segelflieger gleiten sie dahin.
Das heißt der einsame Storch vom Anfang, wahrscheinlich ein Altstorch, blieb auf seiner Wiese stehen und folgte den anderen erst, als sie kaum noch zu sehen waren. Aber auch auf der Reise in den Süden folgen die ausgewachsenen Störche den Jungstörchen laut Wikipedia erst später.
Autor:Martina Seeliger aus Lünen |
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