Sondereinsatz in Sachen Maikäfer
Wer kennt sie nicht, die Fotos in der Zeitung mit strahlenden Kindern und dem ersten Maikäfer auf der Hand. “Es gibt keine Maikäfer mehr“ sang einst Reinhard Mai und besang damit die Schäden an der Natur. Gegenteilige Erfahrungen belasten zur Zeit aber die Kleingärtner der Vereins „Haus Aden“ in Bergkamen Heil.
Engerlinge vertilgen Wurzeln
Hier treffen sich seit einigen Jahren zunehmend alle Maikäfer aus Nordrhein-Westfalen zur Paarung und Eiablage im Nutzgarten wie auch auf Grünflächen. Die hunrigen Engerlinge vertilgen so ziemlich jede erreichbare Wurzel. Kartoffeln werden ausgehöhlt und sogar gestandene Bäume sterben plötzlich ab. Die Vereinsmitglieder sind verzweifelt ob der angerichteten Schäden. Gut gemeinte Ratschläge von Gartenbaubetrieben und aus dem Internet verpuffen. Keiner will schließlich mit der chemischen Keule drohen.
Futter für die Vögel
Also gilt ein allgemeiner Pflichtstundensondereinsatz. Rasenflächen werden restlos geräumt, der Boden wird bearbeitet und gefundene Engerlinge werden Amseln, Elstern und Rabenkrähen als Sättigungsbeilage auf einer ausbruchsicheren Schale gereicht. Neuer Mutterboden wird bestellt und schon heißt es wieder „Sondereinsatz“ um die späteren Grünflächen wieder aufzufüllen. Im Wettbewerb um die „Rote Azalee“ der schönsten Gartenanlagen des Bezirksverbandes Hamm- Kreis Unna hat der Verein einen Ruf zu verlieren. Der Kleingartenverein fand sich bisher immer auf den vorderen Plätzen der Bewertungen – und so darf es auch bleiben.
Leider sehen das nicht alle Gartenfreunde so eng und so sind bei diesen Einsätzen immer die gleichen Leute zu sehen. Schade eigentlich, denn auch die Grill und Sonnenscheingärtner sollten sich in einer schönen gepflegten Kleingartenanlage wohlfühlen. Für die Preisverleihung um die „Rote Azalee“ in diesem Sommer drücken wir uns auf jeden Fall die Daumen denn die Konkurrenz ist groß!
(Norbert Friedrich, Schriftführer des Kleingärtnervereins "Haus Aden")
Autor:Lokalkompass Lünen / Selm aus Lünen |
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