Kontakt verursacht Entzündungen
Riesen-Bärenklau wuchert an der Seseke
Katja Hausenblas läuft gerne an der Seseke zwischen Horstmar und Kamen, doch was da am Ufer wächst, macht der Lünerin Sorgen. Der Riesen-Bärenklau ist auf dem Vormarsch und das ist in mehrfacher Hinsicht ein Problem.
Ihre Blätter sind schon jetzt riesig, dabei erreicht die Pflanze erst in einigen Wochen ihre volle Größe. Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, hat seinen Namen nicht ohne Grund, ausgewachsene Exemplare bringen es auf rund drei Meter Höhe. Das Seseke-Ufer bietet ideale Bedingungen und als invasiver Neophyt - der Riesen-Bärenklau kommt ursprünglich aus dem Kaukasus - verdrängt er auch heimische Arten. "Die Herkulesstaude ist in diesem Jahr viel stärker verbreitet als im vergangenen Jahr", erzählt Katja Hausenblas.Inhaltsstoffe in Blättern und Stängel reagieren mit Sonnenlicht und verursachen bei Kontakt zum Teil schwere Entzündungen der Haut, oft mit Blasen, gefüllt mit Wasser. Eine Gefahr vor ist der Riesen-Bärenklau daher vor allem für Kinder, die die riesigen Blätter im Spiel gerne als Sonnenschirm nutzen oder die Stängel als Schwerter, doch auch für Tiere. "Der Hund der Nachbarn hat sich verletzt", berichtet Katja Hausenblas. Die Schnauze ist bei Tieren oft betroffen, hier bilden sich dann ähnliche Entzündungen wie beim Menschen.
Suche nach zuständiger Stelle
Katja Hausenblas wollte ihre Beobachtungen melden und ärgerte sich über die schwierige Suche nach der zuständigen Stelle. "Das Ordnungsamt der Stadt Lünen hat mich ans Grünflächenamt verwiesen, die an die Untere Naturschutzbehörde beim Kreis Unna", berichtet die Lünerin. "Bürger, die nicht wissen, an welche Stelle sie sich mit einem Anliegen wenden können, bekommen Hilfe beim Bürgertelefon der Stadt unter der Nummer 02306 / 104 20 20. Die Kollegen dort leiten Hinweise auch direkt weiter", sagt Benedikt Spangard, Pressesprecher der Stadt Lünen. Wenn Pflanzen auf städtischem Grund betroffen sind, ist die Abteilung Stadtgrün Ansprechpartner, an der Lippe etwa Kreis und Lippeverband und am Kanal die Wasser- und Schiffahrtsverwaltung.
Firma kümmert sich um Herkulesstauden
Seseke und die angrenzenden Ufer fallen ebenfalls in die Zuständigkeit des Lippeverbandes und hier war Hausenblas mit ihrem Hinweis dann an der richtigen Stelle. Im Auftrag des Lippeverbandes kümmere sich eine Fremdfirma um die Entfernung der Herkulesstauden, grabe die Pflanzen aus dem Boden, erklärt Anne-Kathrin Lappe. In Frage komme das zum Beispiel an Stellen, wo der Riesen-Bärenklau Wege für Radfahrer oder Fußgänger betreffen, so die Pressesprecherin des Lippeverbandes. Bürger, die Hinweise auf Probleme geben möchten, finden auf der Homepage des Lippeverbandes auch ein Kontaktformular.
Thema "Riesen-Bärenklau" im Lokalkompass:
> Vorsicht, diese Pflanze ist eine Gefahr
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